Freitagspredigt

Erlaubter (helal) Verdienst

بسم الله الرحمن الرحيم
و كلوا مما رزقكم الله حلالا طيبا
واتقوا الله الذي انتم به مؤمنون 

            

Verehrte Muslime!

Eines der vorrangigsten Verantwortungen des Menschen gegenüber Allah ist der Verdienst erlaubter Dinge (helal) und ebenso dessen Verwendung und Ausgabe auf erlaubtem (helal) Weg. Jeder Muslim sollte unbedingt auf erlaubtem Wege arbeiten und verdienen. Unsere erhabene Religion sieht vor, dass der Mensch arbeitet, produziert und seiner Umgebung nützlich ist, aber dieses auch an die Bedingung des Maßrahmens des Erlaubten (helal) gebunden.

Unser geliebter Prophet Muhammed (s) hat den arbeitend verdienden gelobt. In unserer Religion wird deshalb die eigenständige Lebensführung ohne auf jemanden angewiesen zu sein und die Arbeit um des Lebensunterhalts der Familie willen als eine wertvolle Handlung im Maße von Gottesdienst (ibadet) erachtet.

Der Lebensunterhalt (riziq) sollte auf legalen Wegen und durch Einsatz von Kraftaufwand verdient werden. Der Muslim sollte die Möglichkeiten, die Allah ihm gegeben hat, im Rahmen der Handelsethik verwerten und mit dem eigenen Schweiß, also mit den eigenen Bemühungen produzieren und somit seinen Verdienst auf erlaubten Wegen erzielen. Der Muslim sollte sich strikt davor wahren, den Lebensunterhalt ohne zu arbeiten oder durch Einsatz zweifelhafter oder fragwürdiger Wege und Mittel zu verdienen. Unser vorrangiges und eigentliches Ziel sollte es sein, dass unser Verdienst nicht viel ist, sondern erlaubt (helal).

Geehrte Muslime!

Die Bedeutung des reinen und erlaubten (helal) Verdienstes bei der geistigen Entwicklung des Menschen ist groß. Der Verbleib des Verdienstes im Rahmen des Wohlwollens Allahs (riza) wird dazu führen, dass die Herzensanliegen auch im Rahmen des Wohlwollens Allahs verbleiben werden. Wenn sich der Mensch anmaßt, sich von verdorbenen und schädlichen Nahrungsmitteln zu ernähren, wird er nicht lange leben und wenn er lebt, wird er kein gesundes Leben führen können. Ebenso wird die Gesundheit des geistigen Lebens in Gefahr kommen, wenn sich Verbotenes (haram) in die Nahrung des Menschen vermischen sollte.

Geehrte Gläubige!

Durch die Aussagen: “O ihr Menschen! Esst von dem, was auf Erden erlaubt und gut (rein) ist [...]”1 und “Esst von dem, was Allah euch als erlaubt und gut bescherte, und fürchtet Allah, an den ihr glaubt”2 wird die Bedeutung des erlaubten (helal) und des reinen Verdienstes im Koran offen dargelegt.

Um die Bedeutung des erlaubten Verdienstes zu verdeutlichen, sagte auch unser Prophet (s) in einer Überlieferung: “Es ist obligatorisch (wadschib) für jeden Muslim, erlaubtes (helal) als Eigentum zu erwerben.”3 Um zu verdeutlichen, wie sensibel der Muslim zu diesem Thema sein sollte, betonte er dies mit folgenden Worten: “Der erlaubte (helal) Verdienst ist ein Bemühungskampf (Dschihad)”4 und verdeutlichte dadurch, wie viel Anstrengung er hierzu leisten sollte.

Meine verehrten Geschwister!

Lassen Sie uns sorgfältig darauf achten, unsere weltlichen Einkünfte aus erlaubten Wegen zu erzielen. Möchten wir, dass unsere Gottesdienste (ibadet) und Gebete (dua) angenommen und akzeptiert werden, so sollten wir darauf achten, dass unsere aufgenommenen Nahrungshappen erlaubt (helal) sind. Vergessen wir nicht, dass eine ausreichende Menge an wenigem und erlaubtem Eigentum besser ist als viel Eigentum, das den Menschen ausschweifen und irreleiten lässt.

Mümin Şener
Religionsattaché, Nürnberg

 

1 Koran, Al-Baqara 2/168
2 Koran, al-Maide, 5/88
3 Al-Dschamiu’s-Sagir, 2/46
4 Al-Dschamiu’s-Sagir, 2/46

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2015-02-04    


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