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2025-03-26 | Botschaft

Mitteilung zur Laylat al-Qadr (Nacht der Bestimmung)

Allah, Der alle sichtbaren und unsichtbaren, erkenntlichen und unbekannten Wesen erschaffen hat, am Leben erhält und lenkt, zeigte Seinen Dienern vor genau 1415 Jahren in einer solchen Ramadan-Nacht erneut Sein Erbarmen und Seine Barmherzigkeit. Allah, der Allmächtige wandte sich an den Menschen, den Er erschaffen hatte, machte ihn zu Seinem Adressaten und zeigte ihm den Weg. Er erwählte Seinen Diener Muhammed als letzten Propheten unter Seinen Dienern. „Lies!“ sagte Er zu ihm, „Lies! Im Namen deines Herrn, des Schöpfers…“[1]

„Lies!“ bedeutete nachzudenken, zu kontemplieren und in tiefen Gedanken zu versinken, Wissen zu erlangen und Lehren zu ziehen. Es bedeutete, die Verbindung zwischen dem Geschaffenen und dem Schöpfer zu entdecken. Dieser Befehl war der Befehl: „Was immer du auch liest, lies, indem du deinen Herrn fühlst!“ Von Hira, dem Berg, auf den er sich für die Suche der Wahrheit zurückgezogen hatte, stieg der Prophet Muhammed mit der Erkenntnis der Wahrheit herab. Diese Wahrheit war der Koran. Der Koran war ein Buch des Lebens, das mitten ins Leben offenbart wurde. Mit dem Koran veränderten sich die Menschen, mit ihm entwickelten und verschönerten sich die Gesellschaften. Der Koran, der einst in der Laylat al-Qadr mit dem Befehl „Lies!“ herabzusteigen begann, endete mit dem Vers „(…) Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und habe an euch meine Gnade erfüllt, und es ist Mein Wille, dass der Islam euer Glauben ist (…)“[2] Unser Prophet hinterließ den edlen Koran als sein Erbe. Er sagte, wenn ihr euch fest an ihn klammert, werdet ihr nicht vom Weg abkommen. Haltet am Koran fest, umarmt ihn, zerfallt nicht, zerstreut euch nicht, sagte Er. 

Um unser Interesse und unsere Neugier am Koran wachzuhalten, sagte der Gesandte Allahs „Sucht die Nacht der Bestimmung in den letzten zehn Tagen des Ramadan.“ Einige Überlieferungen der Gefährten, in denen die 27. Nacht hervorgehoben wurde, führten dazu, dass wir dieser Nacht in unserer Kultur eine besondere Bedeutung zuschreiben. 

Aus diesem Anlass werden wir versuchen, den Abend des 26. März als eine Nacht zu nutzen, in der wir die Laylat al-Qadr begehen werden. Männer und Frauen, alt und jung - gemeinsam werden wir unsere Hände zu unserem Herrn öffnen und beten. Erneut werden wir erkennen, dass einige Minuten mit dem Koran wertvoller als tausende Monate ohne ihn sind. Wir werden unserem allmächtigen Schöpfer wieder versprechen, ein Muslim zu sein, der den Koran in sein Leben einbringt. Wir werden uns bemühen, die Vergebung zu erlangen, die im Hadith unseres Propheten verkündet wurde: „Wer die Nacht der Bestimmung im Glauben und in der Hoffnung auf die Belohnung Allahs, des Allmächtigen verbringt, dem werden seine vergangenen Sünden vergeben.“[3] In dieser Nacht werden wir mit dem Bittgebet „Oh Allah! Du bist der Vergebende, Du liebst das Vergeben, so vergebe auch mir“[4] zu unserem Herrn rufen. Und auch für die Ummah, die Glaubensgemeinschaft des Propheten Muhammed werden wir beten. Wir werden beten für die Regionen, die sich nach Frieden sehnen. Wir werden beten für den Frieden in der ganzen Welt.

Mit diesen Gefühlen, Gedanken und Wünschen gratuliere ich insbesondere unserer nationalen Existenz in Deutschland, sowie unserem Land, unserem Volk und der gesamten islamischen Welt aufrichtig zur gesegneten Laylat al-Qadr. Ich bitte Allah, den Erhabenen darum, die Festtage in Gesundheit und Wohlergehen zu erreichen. 

 

Dr. Muharrem KUZEY
DITIB-Vorstandsvorsitzender

 

 


[1] Koran, al-Alaq, 96/1.
[2] Koran, Ma’ida, 5/3.
[3] Buhârî, Savm, 6.

[4] Tirmizî, Deavât, 84