﷽
اِقْرَأْ كِتَابَكَۜ كَفٰى بِنَفْسِكَ الْيَوْمَ عَلَيْكَ حَس۪يبًاۜ.
وَقَالَ رَسُولُ اللّٰهِ صَلَّي اللّٰهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ:
اللَّهُمَّ بَارِكْ لَنَا فِي رَجَبٍ وَشَعْبَانَ، وَبَلِّغْنَا رَمَضَانَ.
Die gesegneten drei Monate und die Raghâʾib-Nacht
(27.12.2024)
Liebe Geschwister! Verehrte Gläubige!
Wir stehen am Ende eines weiteren Jahres. Mit all seinen süßen und bitteren Momenten neigt sich das Jahr 2024 dem Ende zu. Möge Allah uns ermöglichen, im kommenden Jahr noch mehr Gutes zu tun als im vergangenen. Möge das Jahr 2025 für die gesamte Menschheit ein Jahr der Gnade, der Gerechtigkeit, der Brüderlichkeit und des Friedens werden.
Geschwister im Glauben!
Der erste Tag des neuen Jahres fällt zugleich mit dem Beginn der gesegneten drei Monate zusammen: Radscheb, Schaʿbân und Ramadan. So Gott will, werden wir am Mittwoch, den 1. Januar, den Monat Radscheb willkommen heißen und am Donnerstag, den 2. Januar, die Nacht der Wünsche, die gesegnete Raghâʾib-Nacht, erleben. Möge Allah uns zu jenen zählen, die diese Atmosphäre der göttlichen Gnade zu nutzen wissen.
Werte Gläubige!
Mit der Ankunft des Radscheb verspürte unser Prophet in seinem Inneren eine tiefe Festtagsfreude. In diesen Monaten widmete er sich verstärkt freiwilligen Gottesdiensten und näherte sich seinem Herrn mit unermüdlicher Hingabe. Schon zwei Monate vor Ramadan bereitete sich der Prophet intensiv vor, um möglichst viel von den Segnungen und der Gnade dieses heiligen Monats zu profitieren. Bei Eintritt des Radscheb sprach er folgendes Bittgebet: „O Allah, segne für uns den Radscheb und Schaʿbân und lass uns den Ramadan erreichen!“[1]
Geschätzte Gläubige!
Gleich werden wir gemeinsam das letzte Freitagsgebet des Jahres 2024 verrichten. Doch wer weiß? Vielleicht ist es auch unser letztes Freitagsgebet im Leben. Vielleicht ist die Jahreszahl 2025 jene, die einmal auf unserem Grabstein stehen wird. Liebe Geschwister! Die Welt ist vergänglich, und der Tod kommt oft unvermittelt. Seien wir jederzeit bereit für das nächste Leben, als könnte es uns in jedem Moment rufen.
Die Aufzeichnungen unserer Taten werden von den Engeln geführt, die Allah uns zur Seite gestellt hat.[2] Was in dieses Register eingetragen wird, richtet sich nach unserem freien Willen. Füllen wir es daher mit Gutem und schmücken es mit Schönem. Wenn wir an jenem Tag der Abrechnung nicht bereuen wollen, dann lasst uns noch heute Veränderungen in unserem Leben vornehmen. Lasst uns sicherstellen, dass wir nicht vor Scham versinken, wenn Allah, der Erhabene, zu uns spricht: „Lies dein Buch! Du selbst genügst heute als Abrechner über dich selbst.”[3]
Vergessen wir nicht: Die Tilgung unserer Sünden hängt von unserer aufrichtigen Reue ab. Wenn wir mit einem makellosen Zeugnis vor unserem Herrn stehen möchten, sollten wir unsere Fehler bereuen und mit einem festen Willen wahre Umkehr -Tewbe- üben. Jeder Atemzug, jeder Freitag ist eine Gelegenheit; die drei gesegneten Monate und die Raghâʾib Nacht sind eine Gelegenheit, die wir zu schätzen wissen müssen. Vergessen wir nicht: Ein guter Muslim zu sein, setzt voraus, ein guter Mensch zu sein. Zeigen wir der Würde des Menschen, seinem Leib und seinem Besitz mehr Achtung als je zuvor – unabhängig von seiner Weltanschauung oder seinem Glauben.
Vergessen wir nicht: Der Übergang vom 31. Dezember zum 1. Januar ist nichts weiter als eine bloße numerische Veränderung. Und mit jedem vergangenen Tag nähern wir uns dem Tod. Lasst uns verantwortungsbewusst gegenüber Allah, emphatisch gegenüber den Menschen und respektvoll gegenüber der Natur sein. Schädigen wir weder Tiere noch die Umwelt durch Feuerwerke und stören wir nicht unsere Mitmenschen. Vergessen wir nicht: Keine Feierlichkeit macht das Unerlaubte erlaubt. Hüten wir uns vor Alkohol, Glücksspiel und Ähnlichem – Taten, die Allahs Wohlgefallen nicht entsprechen.[4] Denken wir daran: Auch an Neujahr sind die Schreiberengel an unserer Seite und halten all unsere Taten fest. Lasst uns versuchen, den gesegneten[5] Monat Radscheb als ehrbare Diener zu betreten.
Die DITIB-Predigtkommission