بِسْمِ اللّهِ الرَّحْمَنِ الرَّحِيم
يَا بَن۪ٓي اٰدَمَ خُذُوا ز۪ينَتَكُمْ عِنْدَ كُلِّ مَسْجِدٍ
وَكُلُوا وَاشْرَبُوا وَلَا تُسْرِفُواۚ اِنَّهُ لَا يُحِبُّ الْمُسْرِف۪ينَ۟.
وَقَالَ رَسُولُ اللّٰهِ صَلَّي اللّٰهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ:
صَلاَةُ الْجَمَاعَةِ تَفْضُلُ صَلاَةَ الْفَذِّ بِسَبْعٍ وَعِشْرِينَ دَرَجَةً.
„Anstandsregeln der Moschee und Gemeinschaft“
(25.10.2024)
Meine Geschwister! Verehrte Gläubige!
Eine bedeutende Sunna unseres Propheten (s) ist das gemeinschaftliche Gebet. Er führte stets das Gebet der Gemeinschaft an und vernachlässigte es nicht einmal, als er gegen Ende seines Lebens schwer erkrankte. Der Prophet (s) betonte die Einheit und den Zusammenhalt unter den Muslimen, indem er sagte, dass jeder Schritt zur Moschee göttlichen Lohn1 bringt und das gemeinschaftliche Gebet 27-mal wertvoller ist als das individuelle Gebet.2
Wenn wir über das gemeinschaftliche Gebet sprechen, denken wir automatisch an die Moscheen, die als Herzstücke unserer Gemeinden gelten. Diese heiligen Orte erfordern jedoch auch ein bewusstes Verhalten von uns – nicht nur während des Gebets, sondern bereits beim Betreten und bis hin zum Verlassen der Moschee.
Lassen Sie uns gemeinsam die manchmal vergessenen Verhaltensregeln in der Moschee wieder in Erinnerung rufen.
Die Vorbereitung auf den Besuch der Moschee beginnt bereits zu Hause. Angenfangen mit der Körperpflege und dem Zähneputzen suchen wir uns saubere, angemessene Kleidung aus, die unsere Awrah bedeckt.3 Die Awrah sind Körperteile, die im und außerhalb des Gebets verdeckt sein müssen. Zudem ist es von großer Bedeutung, stark riechende Speisen wie Knoblauch und Zwiebeln nicht zu verspeisen.4 Diesem Prozess folgt die rituelle Gebetswaschung,5 bei der wir darauf achten, so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig Wasser zu benutzen. Vergessen wir nicht, Allah liebt die Verschwenderischen nicht!6 Auch das saubere Hinterlassen der Toiletten und Waschräume und die Pflege des Innen- und Außenbereichs der Moschee sind sehr wichtig.
Verehrte Gläubige!
Moscheen sind Orte, an denen Allahs gedenkt wird. Orte, an denen wir uns vollkommen Allah zuwenden. Daher ist es essenziell, im Gebetsbereich die Stille zu bewahren. Dazu gehört das Stummschalten unseres Mobiltelefons. Falls das Telefon dennoch klingelt, sollten wir es mit einer einzigen Handbewegung ausschalten, um die ruhige Gebetsatmosphäre nicht zu stören. Dies würde das Gebet nicht beeinträchtigen. Wird in der Moschee der Koran rezitiert, gepredigt, oder der Ezan ausgerufen, sollten wir nicht mehr miteinander sprechen, sondern zuhören. Wie Allah sagt, haben wir der Koranrezitation zuzuhören.
Werte Geschwister!
Unser Prophet (s) legte großen Wert auf den Zusammenhalt seiner Gemeinschaft. Er definierte den Schulterschluss im Gebet als Zeichen dieses Zusammenhalts und beschrieb die erste Gebetsreihe als die Beste. So bemühten sich unsere Vorbilder, die Sahabe, stets darum, in den vordersten Reihen zu beten. Auch wir sollten zuallererst die vordersten Reihen auffüllen und gleichzeitig die Bereiche vor den Treppen sowie Ein- und Ausgänge freihalten.
Ist diese Ordnung gewährt, fängt das Gebet an, der Moment, an dem wir alle gemeinsam Allah anbeten. Wir folgen den Anweisungen des Imams, verbeugen oder werfen uns nicht vor ihm nieder.7 Wenn wir rezitieren, dann nur so laut, dass wir es selbst hören. Wir stören unseren Nachbarn nicht. Und all dies, mit dem Bewusstsein, dass dieses Gebet unser letztes sein könnte. All dies, wobei unser Körper zur Kaaba und und unser Herz zur Barmherzigkeit Allahs zugewandt ist.
Werte Gläubige!
Unser Festtag, der Freitag, ist dabei der Zenit. Alle Gläubigen sind für das Freitagsgebet versammelt, warten gespannt auf die Freitagspredigt. Fängt die Freitagspredigt an, sitzen wir still, legen unser Telefon im “Stummmodus” beiseite und beschäftigen uns nur mit der Predigt. Wir ermahnen nicht einmal unseren Nachbar, leise zu sein. Dies ist es, was uns unser Prophet aleyhisselâm lehrte.
Zum Schluss bleibt das Verlassen der Moschee. Auch hier ist Anstand, Freundlichkeit, Nachsicht und Demut äußerst wichtig. So bewahren wir die Ruhe, stören unsere Geschwister, die weiterhin Allah dienen, nicht und legen unsere Schuhe ohne Geräusche sanft auf den Boden.
All dies tun wir mit dem Gewissen, dass diejenigen, deren Herzen an die Moscheen gebunden sind, am Tag der Auferstehung einen Schatten finden werden. An jenem Tag, an dem es keinen Schatten gibt. Möge Allah uns diese Gabe schenken, amin.
Die DITIB-Predigtkommission
1. Buchari, Sahih, Edhan, 37.
2. Müslim, Sahih, Mesadschid, 249.
3. Ebu Dawud, Tahara, 127.
4. Muslim, Sahih, Mesadschid, 72.
5. Koran, Maide, 5/6.
6. Koran, Aʿraf, 7/31.
7. Darimi Sunan, Sala, 72.