بِسْمِ اللّهِ الرَّحْمَنِ الرَّحِيم
وَمِنْ اٰيَاتِه۪ٓ اَنْ خَلَقَ لَكُمْ مِنْ اَنْفُسِكُمْ اَزْوَاجًا لِتَسْكُنُٓوا اِلَيْهَا
وَجَعَلَ بَيْنَكُمْ مَوَدَّةً وَرَحْمَةًۜ اِنَّ ف۪ي ذٰلِكَ لَاٰيَاتٍ لِقَوْمٍ يَتَفَكَّرُونَ.
وَقَالَ رَسُولُ اللّٰهِ صَلَّي اللّٰهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ:
خَيْرُكُمْ خَيْرُكُمْ لأَهْلِهِ
„Bewusster Umgang mit unseren Problemen in der Ehe“
(11.10.2024)
Liebe Geschwister!
Die Ehe ist die freie Entscheidung von Mann und Frau, ein gemeinsames Leben zu führen. Diese Entscheidung schafft eine äußerst enge Verbindung zwischen zwei Menschen, in der gegenseitige Liebe, Respekt und Barmherzigkeit an erster Stelle stehen sollten. Ein liebevoller, zugleich respektvoller Umgang ist unerlässlich, denn nur durch diese Eigenschaften können die Ehepartner die innere Ruhe finden, auf die der Koran im folgenden Vers hinweist: „Ein Zeichen seiner Existenz ist, dass er für euch aus euch selbst Partner geschaffen hat, damit ihr Ruhe bei ihnen findet…“[1] Eines der Ziele der Ehe ist es, dass die Ehepartner gemeinsam innere Ruhe finden. Dennoch ist es eine Realität des Lebens, dass in der Ehe manchmal Probleme auftreten. Daher möchte ich in meiner heutigen Predigt auf einen wichtigen Begriff eingehen, der den Umgang mit diesen Problemen erleichtert: Achtsamkeit.
Werte Gläubige!
Achtsamkeit bedeutet -für Mann und Frau- die Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse des Ehepartners wahrzunehmen und zu verstehen. Es geht darum, sich der inneren Welt des Ehepartners und der Ehepartnerin bewusst zu werden und eine Brücke zwischen dieser und unserer eigenen inneren Welt zu schlagen. Durch dieses Bewusstsein können die Ehepartner ihre Beziehung reif und verantwortungsbewusst gestalten und ihre Gefühle angemessen managen. Sie reagieren auf Probleme nicht mit Wut, Geschrei oder Gewalt, sondern mit ruhiger Besonnenheit. Im Gegensatz dazu haben Ehepartner, die sich der Bedürfnisse des anderen nicht bewusst sind, Schwierigkeiten, eine gesunde Kommunikation aufzubauen und die Gefühle des anderen zu verstehen. Dies gefährdet die familiäre Harmonie und macht es unmöglich, den inneren Frieden zu erreichen.
Wie sollten wir also handeln?
Um unsere Ehe auf einer soliden Basis zu halten, ist es zunächst wichtig, unsere eigenen emotionalen Reaktionen und Bedürfnisse zu erkennen. Dieser Schritt legt die Grundlage dafür, die Gefühle unseres Partners besser zu verstehen. Außerdem sollten wir, statt bestehende Probleme zu ignorieren, sie aktiv angehen und mit Vernunft, Geduld und einer lösungsorientierten Haltung anpacken. Hier ist es entscheidend, dass wir uns gegenseitig mit Verständnis, Liebe und Barmherzigkeit begegnen. Sollte es notwendig sein, können wir auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Abschließend sollten wir die weisen Worte unseres geliebten Propheten (s.a.s.) im Herzen tragen und versuchen, die besten Ehepartner zu sein, denn er sagt: „Der Beste unter euch ist der, der am besten zu seiner Familie ist.“[2]
Werte Gemeinde!
Mit dem Ziel, einen so wichtigen Zweck zu erfüllen, haben wir als DITIB den 10. Oktober, den Weltgesundheitstag, und die dazugehörige Woche als „Def-i Gam“, das heißt als „Woche der Befreiung von Traurigkeit, Kummer und Leid“, festgelegt. In diesem Zusammenhang werden wir in diesem Jahr in einigen Moscheen in verschiedenen Städten unter dem Thema „Methoden zur Bewältigung von Kummer und Leid in der Ehe“ die Methode der Achtsamkeit erörtern. Mit Hilfe von Experten, die wir in diesem Bereich ausgebildet haben, werden wir zusammen mit unseren Mitgliedern und Interessierten die Bedeutung der Achtsamkeit in der Familie erarbeiten. Möge Allah unseren Familien Frieden, unseren Herzen Ruhe, unseren Seelen Gesundheit und unseren Körpern Wohlbefinden schenken, und uns zu guten Muslimen machen.
Die DITIB Predigtkommission