Freitagspredigt

PDF-Dosyası Freitagspredigt (PDF)
 

بِسْمِ اللّهِ الرَّحْمَنِ الرَّحِيم

وَالَّذ۪ينَ جَٓاؤُ۫ مِنْ بَعْدِهِمْ يَقُولُونَ رَبَّنَا اغْفِرْ لَنَا وَلِاِخْوَانِنَا الَّذ۪ينَ سَبَقُونَا بِالْا۪يمَانِ وَلَا تَجْعَلْ ف۪ي قُلُوبِنَا غِلًّا لِلَّذ۪ينَ اٰمَنُوا

رَبَّنَٓا اِنَّكَ رَؤُ۫فٌ رَح۪يمٌ۟.

وَقَالَ رَسُولُ اللّٰهِ صَلَّي اللّٰهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ:

إِيَّاكُمْ وَالظَّنَّ فَإِنَّ الظَّنَّ أَكْذَبُ الْحَدِيثِ وَلاَ تَحَسَّسُوا

وَلاَ تَجَسَّسُوا وَلاَ تَنَافَسُوا وَلاَ تَحَاسَدُوا وَلاَ تَبَاغَضُوا وَلاَ تَدَابَرُوا وَكُونُوا عِبَادَ اللَّهِ إِخْوَانًا.



„Eigenschaft eines Muslimen: Guter Wille”
(16.08.2024)

 

Meine Geschwister! Verehrte Gläubige!

Es gab einen Gefährten des Propheten namens Ebu Dudschane (r). Er war bekannt für seine Tapferkeit und sein Heldentum. Eines Tages erkrankte er. Als ihn jemand besuchte, bemerkte er trotz seiner Krankheit den Glanz und das Licht in seinem Gesicht. Neugierig fragte er nach der Ursache. Ebu Dudschane (r) antwortete: „Ich habe zwei Taten, auf die ich vertraue und hoffe, dass sie mich erretten werden. Erstens spreche ich nie über Themen, die mich nichts angehen. Zweitens hege ich gegenüber Muslimen keine einzige negative Empfindung.“1

Meine Geschwister!

Eine der Eigenschaften des Gläubigen ist, seinen Glaubensgeschwistern gegenüber guten Willen (husnuz-zan) zu zeigen, das heißt, ihnen gegenüber positive Gedanken zu hegen. Husnuz-zan bedeutet, die Ereignisse optimistisch zu bewerten. Wenn wir zum Beispiel eine verleumderische Aussage über eines unserer Glaubensgeschwister hören, sollten wir sagen: „Das ist eine offenkundige Lüge“2, wie es der Koran vorsieht. Solch eine positive Haltung ist ein Beispiel für husnuz-zan. Wenn eine uns bekannte Person ohne Gruß an uns vorbeizieht, sollten wir Gutes denken und nicht beleidigt sein. Vielleicht war sie in Gedanken versunken oder hat uns nicht bemerkt. Diese Einstellung ist ebenfalls ein Beispiel für husnuz-zan. Wenn ein Freund nicht sofort auf unsere Nachricht antwortet, kann das unzählige Gründe haben. Vielleicht war er am Arbeitsplatz oder hatte sein Handy nicht dabei. Das ist auch ein Beispiel für husnuz-zan. Wenn wir eine mürrische Antwort auf eine Frage erhalten, sollten wir denken, dass die Person möglicherweise einen schlechten Tag hatte und mit größeren Problemen beschäftigt war. Gelassen zu bleiben, anstatt sich aufzuregen, ist ein weiteres Beispiel für husnuz-zan.

Meine Geschwister!

Das Gegenteil von husnuz-zan ist suʾuz-zan. Suʾuz-zan bedeutet, eine Handlung schlecht zu deuten, obwohl es keinen triftigen Grund dafür gibt. Unser erhabener Schöpfer gebietet3 uns, uns vor negativen Gedanken, die unsere Geschwisterlichkeit schädigen könnten, zu bewahren. Dazu empfahl unser Prophet (s): „Bewahrt euch vor Mutmaßungen! Mutmaßungen, also grundlose Verleumdungen, sind das Verlogenste aller Worte. Belauscht nicht die Gespräche anderer! Sucht nicht nach den Fehlern der anderen! Tretet nicht in Konkurrenz miteinander! Beneidet euch nicht! Hegt keinen Groll gegeneinander! Wendet euch nicht voneinander ab! Oh Diener Allahs! Seid Geschwister, so wie Allah es euch geboten hat!“4

Zum Abschluss meiner Freitagspredigt möchte ich ein Bittgebet aus dem Koran zitieren, das wir täglich wiederholen sollten: „O unser Herr, vergib uns und unseren Geschwistern, die uns im Glauben vorangingen, und setze keine Missgunst in unsere Herzen gegen die Gläubigen. Unser Herr, du bist wahrlich gütig und barmherzig.“5

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1 Ibn Saʿd, Tabaqat, III, 557.                                                                  
2 Koran, an-Nur, 24/12
3 Koran, al-Hudschurat, 49/12.
4 al-Muslim, Sahih, Birr, 28. 
5 Koran, al-Haschr, 59/10.

 

2024-08-16    


Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung der DITIB reproduziert, vervielfältigt oder verarbeitet werden.

Archiv 2007-2008  | 2009-2010