Freitagspredigt

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بِسْمِ اللّهِ الرَّحْمَنِ الرَّحِيم

اِنَّ اَوَّلَ بَيْتٍ وُضِعَ لِلنَّاسِ لَلَّذ۪ي بِبَكَّةَ مُبَارَكًا وَهُدًى لِلْعَالَم۪ينَۚ.

ف۪يهِ اٰيَاتٌ بَيِّنَاتٌ مَقَامُ اِبْرٰه۪يمَۚ وَمَنْ دَخَلَهُ كَانَ اٰمِنًاۜ وَلِلّٰهِ عَلَى النَّاسِ حِجُّ الْبَيْتِ مَنِ اسْتَطَاعَ اِلَيْهِ سَب۪يلًاۜ وَمَنْ كَفَرَ فَاِنَّ اللّٰهَ غَنِيٌّ عَنِ الْعَالَم۪ينَ .

وَقَالَ رَسُولُ اللّٰهِ صَلَّي اللّٰهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ:

...الْحَجُّ الْمَبْرُورُ لَيْسَ لَهُ جَزَاءٌ إِلاَّ الْجَنَّةُ.

 

Die Pilgerfahrt - eine gesegnete Reise
(31.05.2024)


Geschwister! Werte Gläubige!

Eine der Säulen des Islam ist der Hadsch, also die Pilgerfahrt nach Mekka.1 Es ist ein Recht Allahs über uns, dass wir, sobald wir dazu fähig sind, Sein Haus, die Kaaba, besuchen.2 Das Ziel des Hadsch ist es, eine neue Perspektive auf das Leben zu gewinnen. Dies geschieht dadurch, dass der Pilger Lehren aus den Hadsch-Riten3 zieht. Unser Prophet (s) besagt in einem Hadis, dass die Belohnung für eine „mebrur“, also angenommener Hadsch, nur das Paradies sein kann.4 Ein Hadsch ist „mebrur“, also angenommen, wenn der Pilger dabei gottesfürchtig handelt und sich von Sünden fernhält.

Wer sich auf die Hadsch-Reise begibt, lässt sein Zuhause, seine Familie und seine Lieben zurück. Er lernt, dass er ein fremder Reisender auf dieser Welt ist5 - wie der Prophet Muhammed (s) sagte. Tatsächlich ist diese Reise keine Reise in fremde Länder, sondern vielmehr eine Heimkehr. Durch den Hadsch kehrt der Pilger zu den spirituellen und religiösen Wurzeln zurück, die bis zum Propheten Adam (a.s.) reicht, der die Kaaba baute.

Der Pilger begibt sich auf diese Reise mit seiner Hingabe, seinen rechtschaffenen Taten und seiner Gottesfurcht .6 Er befreit sich von schweren Lasten, indem er diejenigen, denen er Unrecht getan hat, um Verzeihung bittet. Mit Aufregung im Herzen und den Worten „Lebbeyk! Allahumme Lebbeyk! Hier bin ich, oh Allah! Ich bin zu Dir gekommen, oh Allah!“ sagend macht er sich sodann auf den Weg, um die Auferstehung nach dem Tod zu erleben.

Die Riten des Hadsch haben für einen reflektierenden Menschen viele Lehren zu bieten. Der Ihram lehrt uns beispielsweise, dass es bei Allah wichtiger ist, auf das Innere zu achten, anstatt sich auf das äußere Erscheinungsbild zu konzentrieren. Am Arafah-Tag findet auf der Arafat-Tal eine Probe für den Tag des Jüngsten Gerichts statt. Alle Pilger öffnen ihre Hände, sprechen Bittgebete und vergießen Tränen der Reue wie Adam und Hawwa. Während der Waqfa überdenken sie ihre Handlungen und beim Gedenken Allahs im Masch’ari’l-Haram werden sie in ihrer Besinnung auf die Religion gestärkt. Bei Mina deklarieren sie einen Widerstand gegenüber dem Teufel, den sie dort symbolisch steinigen. Durch die Opfergabe lernen sie, sich Allah bedingungslos hinzugeben, und durch den Tawaf lernen sie, ein auf Allah ausgerichtetes Leben zu führen.

Auch das Sa’y, bei dem der Pilger zwischen den Hügeln Safa und Marwa hin- und zurückläuft, ist eines der Symbole des Hadsch.8 Diese Hügel, zwischen denen Hadscher einsam hin- und herlief, um Wasser für ihren Sohn zu finden, symbolisieren die Reise des Lebens mit ihren Höhen und Tiefen. Diese Hügel lehren uns, dass durch Glauben alles möglich ist und dass die Barmherzigkeit Allahs nicht ohne Anstrengung erreicht werden kann. Für solche Anstrengung, Schweiß und Tränen wurde Hadscher das Zemzem Wasser geschenkt. Den Ihram verlässt der Pilger schlussendlich, nach dem er sich die Haare rasieren lässt. Auch hierin macht sich eine Lehre erkenntlich, nämlich dass wir ein Teil von uns selbst aufopfern und uns dem Beginn eines neuen Lebens zuwenden – bereichert durch die neuen Perspektiven, die uns der Hadsch mitgegeben hat.

Werte Geschwister!

In diesen heiligen Stätten, auf denen jede Fläche von guten aber auch tragischen Erinnerungen durchdrungen ist, haben selbst die Berge und Steine viel zu erzählen: Sie erinnern jene, die zu hören wissen, an zahlreiche Dinge.

 Möge Allah die Hadsch-Reise unserer Geschwister segnen. Möge Allah ihre Gottesdienste und Gebete annehmen und ihnen einen angenommenen Hadsch bescheren.
 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1 Bukhari, Iman, 1, 2; Muslim, Iman, 19-22.           
2 Koran, Al Imran, 3/96-97.    
3 Koran, al-Hadsch, 22/32.
4 Bukhari, Umrah, 1; Muslim, Hadsch, 437.             
5 Bukhari, Riqaq, 3. 
6 Koran, al-Baqara, 2/197.
7 Koran, al-Baqara, 2/198.
8 Koran, al-Baqara, 2/158.

                                                              

2024-05-31    


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