Freitagspredigt
اِنَّ الَّذينَ يَتْلُونَ كِتَابَ اللّٰهِ وَاَقَامُوا الصَّلٰوةَ وَاَنْفَقُوا مِمَّا رَزَقْنَاهُمْ سِرًّا وَعَلَانِيَةً يَرْجُونَ تِجَارَةً لَنْ تَبُورَ
Unsere Kinder und das Lernen des Koran
(24.07.2015)
Werte Geschwister
Das größte und wichtigste Geschenk Allahs an uns sind unsere Kinder. Der Einfluss der familiären Umgebung auf die Kinder, die in unserer Obhut stehen, ist für ihre körperliche und seelische Entwicklung von großer Bedeutung.
Werte Geschwister
Die erste Erziehungsstätte der Kinder ist das väterliche Haus und der Schoß der Mutter. Das Kind bekommt seine muslimische Identität in der Schule der Familie durch den ersten Ezan, der unmittelbar nach der Geburt in sein Ohr geflüstert wird. Das Kind lernt in der Familie die Begriffe Allah, Schahade und das „La ilâhe illallâh“, lernt die Gebetswaschung, das Verrichten des Gebetes, und das Fasten.
Die Hauptlehrer dieser Schule sind die Mütter und Väter. Als Rollenmodell und Vorbild sehen die Kinder, wenn sie morgens aufwachen, das eine Elternteil auf der Sedschada, dem Gebetsteppich, beten und das andere Elternteil seinen auf legalem Weg für das tägliche Brot arbeiten.
Liebe Geschwister
Wir sollten unsere Kinder im Korankurs in der Moschee anmelden und sie ermuntern dorthin zu gehen, damit sie ihre familiäre Erziehung vervollständigen, ihre religiösen, gesellschaftlichen und moralischen Werte bewahren. Unsere Kinder können somit an Wochenenden und in den Ferien die Moschee kennenlernen. Mit uns sollen sie sich in der Moschee mit der Ruku‘, der Gebetsbeugung, und der Sadschda, der Niederwerfung, vertraut machen. Sie sollen sich zu nützlichen, heilbringenden Nachkommen für sich, ihre Eltern, ihre Stadt, ihr Land und die Menschheit entwickeln.
Liebe Geschwister
Wir sollten uns klar machen, dass die elterlichen Pflichten nicht nur aus der Zufriedenstellung der materiellen Bedürfnisse der Kinder bestehen. Die gute und gesunde Erziehung der Kinder ist vorrangig die Pflicht der Eltern und dies müssen die Eltern selbst übernehmen.
Eine der wichtigsten Pflichten der Eltern besteht darin, ihren Kindern eine islamische Bildung zu geben und sie so vor den Gefahren des Dies- und des Jenseits zu schützen. Generationen, die die islamischen Verhaltensweisen verinnerlicht haben, sind die Quelle des Friedens und des Wohlbehagens für die Menschheit, sind für ihre Eltern das Heil und das Glück hier im Diesseits, aber auch im Jenseits und sie sind der Eltern ganzer Stolz.
Aus diesem Grund betonte unser Prophet: „In Dreierlei mögt ihr eure Kinder erziehen: In der Liebe zum Propheten, in der Liebe zur Ehl-i Beyt, der Familie des Propheten, und in der Lehre des Koran und der koranischen Erziehung. Denn die Hafiz, die den Koran auswendig können, sind diejenigen, die am jüngsten Tag, an dem es keinen Schatten gibt, unter dem Thron Allahs einen Schattenplatz finden werden"1
Verehrte Gläubige
Allah sagt im Koran: „Wahrlich, diejenigen, die Allahs Buch verlesen und das Gebet verrichten und von dem, was Wir ihnen gegeben haben, insgeheim und offenkundig spenden, rechnen mit einem Handel, der nicht vergeblich sein wird.”2 Dieser Vers vermittelt uns, wie wichtig das verstehende Lesen des Korans ist, und wie gut es ist, dem Islam zu dienen.
Ich beende meine Khutbe, meine Rede, mit einem Hadis des Propheten Muhammed (s), der eine Frohbotschaft für die tüchtigen Eltern enthält, die sich für die islamische Erziehung ihrer Kinder einsetzen: „Wenn der Mensch stirbt, wird das Verzeichnisbuch seines Lebens geschlossen. Doch die Bücher dieser drei Personen werden nicht geschlossen und darin werden weiterhin die guten Taten eingetragen: Das sind derjenige, der eine gute Sache hinterlassen hat, derjenige, der sein Wissen zum Wohle und zum Dienste an der Menschheit hinterlässt und derjenige, der ein Kind erzieht, das nach seinem Tod für sein Seelenheil betet.“3
Nurhan DÜNDAR
Religionsbeauftragter, DITIB Fürstenfeldbruck Moschee
[1] Münâvî, Feyzu’l-Kadîr, I/225
[2] Fatır, 35/29.
[3] Müslim, Vasiyyet 14