Freitagspredigt

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وَقَضَى رَبُّكَ أَلاَّ تَعْبُدُواْ إِلاَّ إِيَّاهُ وَبِالْوَالِدَيْنِ إِحْسَانًا إِمَّا يَبْلُغَنَّ عِندَكَ الْكِبَرَ أَحَدُهُمَا أَوْ كِلاَهُمَا فَلاَ تَقُل لَّهُمَآ أُفٍّ وَلاَ تَنْهَرْهُمَا وَقُل لَّهُمَا قَوْلاً كَرِيمًا


Das Paradies liegt unter den Füßen der Mütter
08.05.2015

Obwohl unsere Religion einen sehr hohen Wert auf die Rechte der Mütter und Väter legt, räumt sie der Mutter eine besondere Bedeutung ein. Denn für ihre Kinder wenden die Mütter mehr Mühe als alle anderen Personen auf.

Gibt es denn je einen Menschen, der so wichtig ist wie die Mutter? Gibt es wohl so eine Person, die mit genauso bedingungsloser und unvergleichlicher Liebe lieben kann wie sie? Gibt es eine Person, die genauso Wert schätzt und sich Gedanken macht … gibt es so jemanden, so wertvoll wie sie? Gibt es jemanden, die neun Monate lang sich aufopfernd von der Seele und dem Blut gibt, wie sie?

Verehrte Gläubige!
Wir sollten uns bewusst werden, dass unsere Mütter die Quelle des Segens (Baraka) in unserem Hause sind. Wir dürfen nicht respektlos gegenüber ihnen sein.  Unter den Geschöpfen ist die Mutter die nächste Person zum Menschen und diejenige, die am meisten Rechte über jemanden hat, ist vorerst die Mutter dann der Vater. Allah, der Erhabene, hat sie zur Ursache für die Existenz des Menschen gemacht. Aus diesem Grund erwähnt Allah die Bedeutung der Rechte der Eltern unmittelbar nach seinem Gebot des Gottesdienstes: ”Und dein Herr hat bestimmt, dass ihr nur Ihm dienen und zu den Eltern gütig sein sollt. Wenn nun einer von ihnen oder beide bei dir ein hohes Alter erreichen, so sag nicht zu ihnen: „Pfui!“ und fahre sie nicht an, sondern sag zu ihnen ehrerbietige Worte. Und senke für sie aus Barmherzigkeit den Flügel der Demut und sag: „Mein Herr, erbarme Dich ihrer, wie sie mich aufgezogen haben, als ich klein war.“1

Verehrte Gläubige!
Nachdem der Mensch auf die Welt kommt und die Augen öffnet, sieht er als erstes seine Mutter. Es ist die Mutter, die nicht schlafen kann, ohne den Geruch ihres Säuglings zu spüren und ohne ihn in die Arme zu schließen. Es ist die Mutter, die ihr Lächeln nie verliert und unter dessen Füßen das Paradies liegt.

Vielleicht sind wir nun erwachsen und selbst zu Müttern und Vätern geworden. Trotzdem machen sich unsere Eltern Sorgen um uns - wenn sie noch am Leben sind - und machen sich Gedanken: „Arbeitet er oder arbeitet sie, was macht er oder was macht sie, wie geht es ihm oder wie geht es ihr?“ Es darf nicht vergessen werden, dass unter den Menschen die Mutter die erste Person ist, die wir zu allererst gut behandeln sollten. Unser Prophet hat die Rechte der Mutter vor den Rechten des Vaters gestellt.2

Verehrte Muslime!
Wie das Recht Allahs werden auch die Rechte der Menschen heutzutage mit Füßen getreten und die Mütter sind sogar in eine solche Bedarfssituation geraten, ein einziges Lächeln ihrer Kinder zu ersehnen. Die Kinder sollten ihren Müttern gegenüber ein lächelndes Gesicht zeigen, milde Worte sprechen und ihre wohlwollenden Bittgebete erwirken. Man sollte sich vor bösen Worten und nicht lächelnden Gesichtern wahren. Bei ihren Wünschen, die keine Auflehnung an Allah beinhalten, sollten Kinder den Gehorsam gegenüber ihr als eigene Aufgabe sehen. Sie sollten während ihren schwierigsten Lebenszeiten des hohen Alters und der Krankheit zu ihrer Hilfe eilen.

Wir sollten der Botschaft unseres Propheten zuhorchen, die besagt: “das Paradies liegt unter den Füßen der Mütter“3 und somit dürfen wir nicht vergessen, dass auch ein Weg hierüber zum Paradies führt. Vielleicht bedarf heute unsere Mutter an Hilfe und Interesse, aber lassen Sie uns nicht vergessen, dass ein Tag kommen wird, an dem wir selber an dieselbe Hilfe und dasselbe Interesse angewiesen sein könnten. Der erhabene Allah gebietet im Koran: „Und Wir haben dem Menschen anempfohlen, zu seinen Eltern gütig zu sein.“4 Es sollte nicht vergessen werden, dass das Bittgebet der Eltern für ihr Kind angenommen wird. Lassen Sie uns aus diesem Grund versuchen, ihre wohlwollenden Bittgebete zu ernten.

Die zweite Aufgabe und Verantwortung des Menschen nach dem Gottesdienst an Allah ist es, seine Aufgaben gegenüber den Geschöpfen Allahs zu vollbringen. Ich möchte meine Predigt mit folgenden Gedichtversen beenden:

Das Recht der Mutter ist unbezahlbar, um sie zu lieben reicht das Leben nicht,
Wäre die ganze Welt mein, entspräche es nicht mal meiner einzigen Mutter.

 

Murat GÖK
Religionsbeauftragter, DITIB Mimar Sinan Moschee, Mosbach


1 Koran, al-Isra, 17/23-24

2 al-Bukhari, Adab, 2

3 an-Nasai, Dschihad, 12

4 Koran, al-Ahqaf, 46/15

2015-05-08    


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