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2014-09-17 | Pressemeldung

Moscheen zum Weltfriedenstag: Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht


Köln, 17.09.2014: Im Vorfeld zum Weltfriedenstag starten Moscheen deutschlandweit am 19. September eine Friedensinitiative und gedenken der Opfer von Hass, Gewalt und Unrecht durch eine gemeinsame Erklärung und ein gemeinsames Friedensgebet.

Die Stimmen der Muslime, der Moscheen und der muslimischen Verbände verhallen im Tagesgeschehen um Krisen- und Konfliktherde allzu oft, sodass an diesem Tag über 2000 Moscheen unter Teilnahme wichtiger Akteure gemeinsam ein deutliches Signal für den Frieden und gegen Hass setzen wollen. Denn insbesondere Muslime sind zerrissen zwischen Entsetzen, Distanzierung, Empörung und resigniertem Schweigen – der Alltag im Privaten wie auch in der Gemeinde gestaltet sich zunehmend zwischen Gemütslagen der Entrüstung, Bedrängung und Bedrohung.

Dass bereits im Juni ein „Appell zur Besonnenheit an die Islamische Welt“ gestartet wurde und sich daran anschließend im Juli im Rahmen einer Friedensinitiative religiöse muslimische Autoritäten geschlossen und umfassend gegen den Missbrauch der Religionen und für ein zivilisiertes und friedliches Zusammenleben stark machten, fand in der Öffentlichkeit bislang nicht die gebührende Beachtung.

Im Spiegel der aktuellen öffentlichen Empörung gegen den Terror im Nahen/ Mittleren Osten und Anderswo in der Welt, der Provokationen um die „Sharia-Police“ in Deutschland, aber auch allein 5 Übergriffe auf Moscheen in den letzten 3 Wochen, bleiben mahnende Stimmen der Vernunft -insbesondere von Muslimen getätigte- ungehört.
Manchmal, so scheint es, bedingen mediale Öffentlichkeit und Provokateure einander: die einen, um Nachrichten zu produzieren, die anderen, um präsent und damit wirkungsvoll zu sein. Sie sind die zwei Seiten einer Medaille, die sich auf Kosten der friedliebenden Muslime (re-)produzieren. Dies schadet auf so vielen Ebenen. Den Anfängen muss gewehrt werden, um hier Frau Bundeskanzlerin Merkel zu zitieren.

So wollen wir gemeinsam mit den anderen muslimischen Dachverbänden im Koordinationsrat der Muslime (KRM)  in Deutschland am Freitag den 19.09.2014 vor dem Weltfriedenstag unsere Stimmen vereinen und ein deutliches Zeichen gegen Hass und Gewalt setzen. Wir wollen derer gedenken, die Opfer von Hass, Gewalt und Ungerechtigkeit sind. Wir wollen gemeinsam aufstehen für Menschenwürde, Menschlichkeit und Friedfertigkeit.

Dazu werden in über 2000 teilnehmenden Moscheegemeinden Aktionen durchgeführt, in acht Moscheen stellvertretend für diese Gemeinschaft ausgedehntere Aktionen mit prominenten Teilnehmern stattfinden. So begrüßt unter anderem die DITIB-Gemeinde Ronnnenberg zu diesem Anlass Herrn de Maizière, Bundesminister des Innern, die DITIB-Gemeinde zu Mölln Herrn Breitner, Minister des Inneren des Landes Schleswig-Holstein, und Herrn Bürgermeister Wiegels, die VIKZ-Gemeinde in Bielefeld Herrn Schneider, Arbeits- und Integrationsminister des Landes NRW. Frau Özoğuz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, besucht zu diesem Anlass die Türkisch-Islamische Gemeinde zu München und Herr Detlef Scheele, Senator der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, die Zentrumsmoschee Hamburg.

In den Städten Berlin, Oldenburg, Frankfurt und Stuttgart sind die teilnehmenden Vertreter aus Religion, Politik und Gesellschaft noch bekannt zu geben.


 
KRM: www.koordinationsrat.eu