Freitagspredigt

PDF-Dosyası Freitagspredigt (PDF)

بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ 

اِنَّ اللّٰهَ لَا يَغْفِرُ اَنْ يُشْرَكَ بِهِ وَيَغْفِرُ مَا دُونَ ذٰلِكَ لِمَنْ يَشَٓاءُۚ

وَمَنْ يُشْرِكْ بِاللّٰهِ فَقَدِ افْتَرٰٓى اِثْمًا عَظِيمًا

وقال النبي صلى الله تعالى عليه وسلم:

يَا أَيُّهَا النَّاسُ! إِنَّ اللَّهَ عَزَّ وَجَلَّ يَأْمُرُكُمْ أَنْ تَعْبُدُوهُ وَلَا تُشْرِكُوا بِهِ شَيْئًا

 

Tawhid: Der gemeinsame Aufruf aller Propheten
(19.01.2024)

 

Geschwister! Werte Gläubige!
Tawhid ist das grundlegendste Konzept, das diejenigen, die Allah, dem Allmächtigen, gebührend dienen wollen, lernen müssen.1 Tawhid, der gemeinsame Aufruf und die gemeinsame Sache aller Propheten,bedeutet, nur Allah, den Erhabenen, als die einzige Existenz zu akzeptieren, die der Anbetung würdig ist.3 Tawhid bedeutet, die schönen Namen Allahs, die Ihm eigen sind, so zu akzeptieren, wie sie sind, und diese Eigenschaften niemals einem anderen zuzuschreiben.4 „La ilahe illallah!“ bedeutet „Nein zur Dienerschaft für Diener, ja zur Dienerschaft für Allah!“ Der Diener Allahs, der den Grundsatz „La ilahe illallah, es gibt keine Gottheit außer Allah!“ mit seinem ganzen Selbst akzeptiert, wird mit der frohen Botschaft unseres Propheten das Paradies verdienen.5

Verehrte Gläubige!
Das Gegenteil von Tawhid ist Schirk. Schirk beschreibt „die Annahme, dass Allah einen Partner hat, der Ihm in seinem Wesen, seinen Eigenschaften, seinen Handlungen oder seiner Anbetung und Verehrung gleich oder ähnlich ist.“6 Eine Person, die an Allah glaubt, Ihn aber (hascha!) für unzureichend hält und glaubt, dass Er andere Teilhaber hat, wird als Muschrik (Polytheist) bezeichnet. Schirk ist eine der großen, von Allah verbotenen Sünden;7 wenn keine Reue bekundet wird, wird dieser Sünde auch nicht vergeben werden. Der Grundsatz Allahs, des Allmächtigen, in dieser Angelegenheit ist klar und deutlich: „Allah vergibt gewiss nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem Er will. Wer Allah (etwas) beigesellt, der hat fürwahr eine gewaltige Sünde ersonnen.“8 Auch unser Prophet (s) forderte uns dazu auf, bezüglich des Schirk achtsamer zu sein, indem er in einem Hadis sagte: „Die größte Sünde vor Allah ist es, anzunehmen, dass Allah, Der uns erschaffen hat, einen Ebenbürtigen hat.“9
Der edle Koran übt scharfe Kritik an denjenigen, die neben Allah weitere Götter anerkennen.10 Die Allah beigesellten Existenzen charakterisiert er wiederum als Wesen, die weder nützen noch schaden können,11 die - selbst wenn sie alle zusammenkämen - unfähig wären, auch nur eine Fliege zu erschaffen und die sogar so machtlos sind, dass sie nicht einmal das zurücknehmen könnten, was ihnen eine Fliege entreißt.12 In vielen Versen des edlen Korans weist unser erhabener Herr auf die Themen Tawhid und Schirk hin und warnt die Menschen ausdrücklich. Er betont, dass die Taten derer, die Ihm Teilhaber beigesellen, vergeblich sein werden.13

Geschwister!
Eine weitere Dimension des Schirk besteht in der Vorstellung, dass Allah Seinen Dienern fern ist, sodass man Vermittler hinzuzieht, um eine Nähe zu Allah herzustellen. Unser Herr erklärt diese Tatsache mit den folgenden Versen: „Sicherlich, Allah gebührt der aufrichtige Glaube. Diejenigen aber, welche sich außer Ihm Schutzherren nehmen (,sagen:) ‚Wir dienen ihnen nur, damit sie uns Allah nahebringen‘ (…)“14 Es ist ein großer Irrtum, zu denken, dass Allah einem fern ist, während Er doch offenbart, dass Er dem Menschen näher als seine Halsschlagader ist15 und jeden Zustand Seiner Diener bis ins kleinste Detail kennt.16
Eines der Merkmale von Polytheisten ist ihr Glaube, dass die Wesen, die sie neben Allah anbeten, sie im Jenseits retten werden. Unser Her befiehlt uns, uns und unsere Familien vor dem Tag zu schützen, an dem niemand mehr einem anderen helfen wird.17 Wie bedeutungsvoll sind die folgenden Worte unseres Propheten an seine Tochter: „O meine Tochter Fatima! Vertraue nicht darauf, dass dein Vater ein Prophet ist. Erfülle deine Pflicht der Dienerschaft gegenüber deinem Herrn. (…) Wenn du dies nicht tust, bei Allah, dann kann auch ich nichts für dich tun.“18

Geschwister!
Lasst uns nicht vergessen, dass die wahre Freiheit nicht darin besteht, ein Diener des Dieners zu sein, sondern im Dienen für Allah, dem Allmächtigen. Lasst uns bedenken, dass die wahre Freiheit nur dadurch erlangt werden kann, indem wir - wie Bilal al-Habaschi (ra.), der unterdrückt, beleidigt und verfolgt wurde, weil er Allah als einzigen Gott akzeptierte - unter allen Umständen und Bedingungen an folgende Wahrheit glauben: „Ahad! Allah-u Ahad! Allah ist Einer!“19 Ich möchte meine Predigt mit der Bedeutung der Sura Ihlas beenden, die uns den Tawhid lehrt: „Sprich: Er ist der eine Gott, Allah, der Überlegene; Er zeugt nicht und wurde nicht gezeugt; und keiner ist Ihm gleich.“ 

Die DITIB-Predigtkommission


1 Koran, Loqman, 31/13.
2 Koran, al-Anbiya, 21/25.
3 Mevlüt Özler, „Tevhid“, DIA, Bd. 22, S. 64.
4 Koran, al-Haschr, 59/22-24.
5 Ibn Madscha, Adab, 54.
6 Mustafa Sinanoğlu, „Şirk“, DIA, Bd. 39; S. 193.
7 Koran, an-Nisa, 4/36.
8 Koran, an-Nisa, 4/48.
9 Bukhari, Tafsir (al-Furqan), 2.
10 Koran, al-Isra, 17/39.
11 Koran, al-Maida, 5/76; Yunus, 10/18, 106.
12 Koran, al-Hadsch, 22/73.
13 Koran, az-Zumar, 39/65.
14 Koran, az-Zumar, 39/3.
15 Koran, Qaf, 50/16.
16 Koran, al-Isra, 17/30.
17 Koran, al-Infitar, 82/19; Tahrim, 66/6.
18 Bukhari, Wasayah, 11.
19 Ibn Hischam, Sirah, 1/340; Ibn Saʿd, Tabaqat, 3/232.

2024-01-19    


Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung der DITIB reproduziert, vervielfältigt oder verarbeitet werden.

Archiv 2007-2008  | 2009-2010