Freitagspredigt

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Freitagspredigt in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
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Die Errungenschaften des Ramadans bewahren
(21.04.2023)

Mit dem gestrigen Tag haben wir den Ramadan verabschiedet. Heute ist Freitag, der erste Schawwal des islamischen Jahres 1444, wie auch der erste Tag des Ramadanfestes. Lob und Dank sei dem erhabenen Allah, der uns sowohl die gesegneten Festtage des Ramadans, als auch des Freitags erleben ließ und somit zwei Glückseligkeiten gemeinsam begehen lässt.

Werte Muslime!

Der Ramadan ist eine jährlich wiederkommende Schule. In dieser Schule haben wir auch dieses Jahr eine intensive Bändigung des Egos genossen. Wir haben gelernt, wie wir unsere Gottesdienste organisieren; wie wir unsere Zunge, Hände, Mägen, kurzum unser Ego beherrschen. Wir erlebten das Wohlergehen und die Freude, allen voran den Geschwistern, die Opfer des Erdbebens wurden und auf unsere Zakat und Sadaqatu´l-Fitr angewiesen sind, zu helfen. Wir haben versucht, unseren Leitfaden, den edlen Koran, mit der Gegenlesetradition (muqabala) noch mehr zu rezitieren und die Botschaften unseres Schöpfers, des erhabenen Allahs, zu verstehen, zu lernen und zu praktizieren. Die unbeschreibliche spirituelle Atmosphäre unserer Mahlzeiten zur Morgendämmerung (Sahur) und zum Fastenbrechen mit unseren Familienangehörigen und unseren Liebsten, sowie alle zusammen verrichteten Tarawih-Gebete haben uns umschlossen. Lob und Dank sei unserem erhabenen Allah, Der uns all diese Schönheiten schenkte.

Meine verehrten Geschwister!

Sie werden anerkennen, dass wir nicht nur im Ramadan, sondern in unserem ganzen Leben auf ein geregeltes und nachhaltiges spirituelles Leben angewiesen sind. Aus diesem Grund wird in dem an Anfang meiner Freitagspredigt rezitierten Vers folgendes gesagt: “Und diene deinem Herrn, bis die Gewissheit zu dir kommt.”1

Auch unser geliebter Prophet (s) sagte folgendes hierzu: “Die Allah am Liebste der Taten ist diejenige, die nachhaltig durchgeführt wird - auch wenn sie gering sein mögen.”2

Verehrte Gemeinde!

Der Prophetengefährte Hanzala (r) begegnete eines Tages Abu Bakr (r) und sagte ihm: “Hanzala ist zu einem Heuchler geworden.” Anschließend gingen sie gemeinsam zu unserem Propheten, um die Wahrheit dieser Sache persönlich von ihm zu erfahren. Auch vor dem Propheten wiederholte Hanzala dieselben Worte nochmal. Als ihm wie folgt erwiedert wird: “Erhaben ist Allah! Was für ein Wort ist das?”, sagte Hanzala erklärend folgendes: “O Gesandter Allahs, während wir in deiner Anwesenheit sind, erinnerst du uns an das Paradies und an die Hölle. Es ist so, als ob wir diese mit unseren Augen wahrnehmen. Wenn wir uns jedoch von dir verabschieden, beschäftigen wir uns mit unseren Familienangehörigen, wir verzetteln uns in unsere Arbeit und vergessen sehr viele Dinge...” Unser Prophet (s) entgegnete daraufhin: “Bei Allah, in Dessen Macht meine Seele ist! Wenn ihr eure Situation in meiner Anwesenheit aufrechterhalten könntet, würden die Engel in euren Häusern, Betten und auf euren Wegen Hand einen Handschlag mit euch machen. Jedoch Hanzala, (das ist der Mensch!) manchmal ist er so, manchmal so!”3

Meine werten Geschwister!

Wir sind überzeugt, dass auch wir uns im Ramadan förmlich mit den Engeln umarmt haben und einen Handschlag mit ihnen gemacht haben. In der Nacht der Bestimmung (laylatu´l-qadr) herabgestiegene Engel bezeugten unsere Situation und begrüßten uns. Jedoch ist es eine Wahrheit, dass wir nicht jederzeit so sein können wie wir im Ramadan verhalten. Beschäftigungen des Lebens können uns manche Dinge vergessen lassen. Beschäftigungen des Lebens können uns manche Dinge vergessen lassen. Jedoch haben wir im Ramadan festgestellt, wie stark unser Wille ist. Wir haben es geschafft, unseren niemals für möglich gehaltenen schlechten Gewohnheiten fernzubleiben. Folglich bedeutet dies, dass unser vom Glauben gestärkter Wille noch stärker als unsere Gewohnheiten sein kann. Diese Erfahrung haben wir höchstpersönlich gemacht und diese Lehre daraus gezogen.

Aus diesem Grund sollten wir den im Ramadan verlassenen tugendhaften Schwächen wie Ungerechtigkeit, Lüge und üble Nachrede sowie den schädlichen Gewohnheiten wie Glücksspiel und Alkohol keineswegs wieder zurückfallen.

Wir sollten die im Ramadan herrschende Ordnung bei unseren Gottesdiensten auch nach dem Ramadan beibehalten.

Zwar ist der Ramadan zu Ende, jedoch nicht das Fasten. Allen voran mit dem Fasten im Monat Schawwal sollten wir mit den von unserem Propheten (s) durchgeführten und empfohlenen Fastentagen die Atmosphäre des Ramadans fortführen.

Unsere aus dem Anlass des Ramadans mit unseren Moscheen geknüften Beziehungen sollten wir auch nach dem Ramadan aufbewahren. In unseren Moscheen sollten wir in derselben Reihe stehend unsere Bänder der Geschwisterlichkeit fest und in geregelter Form beibehalten.

Unsere während des ganzen Ramadans mit dem erhabenen Koran aufgebaute Beziehung sollten wir bewahren; Mit der Wegweisung des erhabenen Korans sollten wir unser Leben verschönern.

Den Genuss zu helfen, unseren uns unbekannten Geschwistern mit unseren Sprenden Speise auf ihren Tischen zu sein und somit ihre Bittgebete zu regen, sollten wir uns ein Leben lang auf die Fahne schreiben und fortführen.

Lassen sie uns folgendes nicht vergessen, dass diejenigen, die Errettung finden jene Personen sind, die nachhaltig ihre Gottesdienste verrichten.4

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1 Koran, al-Hidschr, 15/99.                                                                            
2 Muslim, Musafirin, 218.  
3 Nawawi, Riyazus-Salihin, S. 140, 14, Hadis Nr.: 151. 
4 Koran, al-Maaridsch, 70/23.

2023-04-21    


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