Freitagspredigt

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Freitagspredigt in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
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Der Teufel ist ein offenkundiger Feind!
(11.02.2022)

Verehrte Gläubige!

Die Auseinandersetzung des Teufels mit dem Menschen begann mit der Schöpfung von Adam (s). Dieses wird in den Versen 11 bis 17 der Sure al-A´raf wie folgt dargestellt: “Und wir erschufen euch; dann bildeten wir euch; dann sagten wir zu den Engeln: „Werft euch nieder vor Adam!“ Und sie warfen sich nieder außer Iblis; er gehörte nicht zu denen, die sich niederwarfen. Er sagte: „Was hinderte dich, dich niederzuwerfen, als ich es die befahl?“ Er sagte: „Ich bin besser als er. Du hast mich aus Feuer erschaffen, ihn aber erschufst du aus Ton.“ Er sagte: „Hinab mit dir aus ihm! Dir ist es nicht erlaubt, in ihm überheblich zu sein. Darum hinaus mit dir, du bist einer der Gedemütigten.“ Er sagte: „Gib mir Frist bis zum Tag der Auferweckung.“ Er sagte: „Dir wurde Frist gegeben.“ Er sagte: „Darum dass du mich in die Irre geführt hast, will ich ihnen auf deinem rechten Wege auflauern; dann will ich über sie kommen von vorn und von hinten, von ihrer Rechten und von ihrer Linken, und du sollst nicht die Mehrzahl von ihnen dankbar finden.“1

Gegenüber dieser Feindschaft des Teufels warnt uns der erhabene Allah wie folgt: ” O ihr Menschen, gewiß, Allahs Versprechen ist wahr. So soll euch das diesseitige Leben nicht täuschen, und nicht täuschen soll euch hinsichtlich Allahs der Täuscher. Gewiß, der Satan ist euch ein Feind; so nehmt ihn euch zum Feind. Er ruft ja seine Anhängerschaft nur dazu auf, zu den Insassen der Feuerglut zu gehören.”2

Meine Geschwister!

Die Tücken des Teufels sind vielfältig. Vorerst sollten wir uns bewusst sein, dass der Teufel meistens zu etwas einladen wird, was offensichtlich schlecht ist. Im Gegensatz werden seinerseits alle schlechten Dinge liebenswert gemacht. Sie werden daher reizend gemacht und dem Menschen als gut und schön dargestellt. Wir sehen, dass dieser Weg auch in der Geschichte seiner Verführung von Adam aus dem Paradies verfolgt wurde. Dieses Ereignis wird im edlen Koran folgendermaßen erzählt: „Und, Adam, wohne du und deine Frau im Paradies und esst, wovon ihr wollt. Nähert euch jedoch nicht diesem Baum, sonst seid ihr Ungerechte.“ Und um ihre Scham zu enthüllen, flüsterte der Satan ihnen ein und sagte, ihnen kundzutun, was ihnen verheimlicht wurde. Und er sagte: „Euer Herr hat euch diesen Baum nur verboten, damit ihr keine Engel werdet oder nicht ewig lebt.“ Und er schwor ihnen: „Ich bin euch ein guter Berater.“3

Meine Geschwister!

Es ist nicht Zufall, dass der edle Koran unsere Aufmerksamkeit auf dieses Ereignis lenkt. Schließlich läuft die Prüfung des Menschen mit dem verbotenen Baum auch in der Welt weiter. Auch wenn es ein anderer Baum ist, ist es dieselbe Prüfung. Der Teufel schmückt die Sündenbäume und nutzt die Schwächen des Menschen aus. Genauso wie er dazu beigetragen hat, dass der Urahne des Menschen aus dem Paradies vertrieben wurde, möchte er dadurch verhindern, dass seine nachkommenden Generationen auch ins Paradies kommen. Alle Dinge, die den Menschen vom Gottesdienst Allahs abhalten, sind für den Teufel eine große Gelegenheit, für den Menschen jedoch ein großer Verlust.

Der Teufel weiß die in der menschlichen Natur befindlichen Empfindungen sehr gut zu missbrauchen. Er sät Gefühle wie Agwohn, Zweifel, Neid und Missgunst förmlich wie Saatkörner in die Herzen ein und versucht damit ein Keil zwischen den Menschen einzutreiben. Schließlich wird im edlen Koran folgendes gesagt: “Und sag zu meinen Dienern, sie sollen aufs freundlichste reden. Der Satan sucht Streit unter ihnen zu stiften; der Satan ist den Menschen ein offenkundiger Feind.”4 “[...] Der Satan will nur zwischen euch Feindschaft und Hass durch Wein und Spiel verbreiten und euch ‎von dem Gedanken an Allah und dem Gebet abhalten.‎ Wollt ihr deshalb nicht davon ablassen?‎”5

Meine Geschwister!

Der erhabene Allah lenkt unsere Aufmerksamkeit auch auf ein weiteres wichtiges Thema, während Er uns vor dem Teufel und seine Tücken warnt. Der Teufel kann seine Wirkung nur bei charakterlich schwachen und ohnehin zum Bösen geneigten Menschen entfalten. In der Sure an-Nahl wird diese Realität wie folgt zur Sprache gebracht: “Keine Macht hat er [der Teufel] über die, die gläubig sind und auf ihren Herrn vertrauen; seine Macht reicht nur über die, die sich von ‎ihm abkehren und ihm Gefährten beigesellen.‎”6

Wir haben in diesem Pandemieprozess von COVID-19 nämlich die Erfahrung gemacht, dass das Virus mehr Schäden bei schwachen und ungesunden Körpern anrichtet. Genauso ist auch die Wirkung des Teufels beim Menschen. So wie es in unserer Hand liegt, uns ausgewogen zu ernähren, von ungesunden Umgebungen fernzuhalten und dem Virus keinen Einhalt zu gewähren um uns zu kapern, sollte uns herzlich bewusst sein; Wir sollten ständig im Sinn haben, dass wir uns in dem Maße, in dem wir unseren Willen stark halten, unser Herz und unsere Gedanken mit guten und schönen Dingen beschäftigen, uns auch vor der List und den Einflößungen des Teufels schützen können.

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1 Koran, al-Araf, 7/11-17.                                           
2 Koran, al-Fatir, 35/5-6.      
3 Koran, al-Araf,7/19-21.                                       
4 Koran, al-Isra, 17/53.             
5 Koran, al-Maida, 5/90-91. 
6 Koran, an-Nahl, 16/99-100.

 

2022-02-11    


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