Freitagspredigt

Verschwendung – Ein Menschheitsverbrechen
 

 

يَا بَنِي آدَمَ خُذُواْ زِينَتَكُمْ عِندَ كُلِّ مَسْجِدٍ وكُلُواْ وَاشْرَبُواْ وَلاَ تُسْرِفُواْ إِنَّهُ لاَ يُحِبُّ الْمُسْرِفِينَ


 

Verehrte Muslime!
Allah hat dem Menschen so viele Gaben gegeben, so dass Er spricht: „Und wenn ihr Allahs Wohltaten aufzählen wolltet, würdet ihr sie nicht vollständig aufzählen können.”1 Verschwendung (israf) bedeutet, die im Besitz des Menschen befindlichen Gaben unnötig und extrem zu verbrauchen. Heutzutage gibt es einen enorm hohen Wahnsinn im Konsum. Die Menschen haben einen falschen Glauben, sich durch Wahnsinn im Konsum von Depression und Stress befreien zu können.
 
Eines der größten Probleme heutzutage ist Verschwendung, während Menschen in armen Ländern auf ein Brot und zu trinkendes Wasser angewiesen sind. Wir müssen bedenken, dass manche Menschen nichts anzuziehen oder zu essen finden und lassen Sie uns bitte die bedürftigen Menschen vor den Augen halten, die hungern.

Verehrte Muslime!
Wir dürfen nicht denken, was können wir denn tun, um die Verschwendung zu verhindern. Dadurch würden wir auch unserem Familienbudget beitragen. Unser Prophet sagt dazu: „Wer sparsam ist, erleidet keine Unannehmlichkeiten.“6

Wir können nicht sagen, dass Hab und Gut allein uns gehört und dass wir dazu berechtigt seien, es verschwenderischer ausgeben zu können. Denn wir werden über all die Gaben in Rechenschaft gezogen, wo und wie wir sie eingesetzt und ausgegeben haben. „Dann werdet ihr, an jenem Tage, nach dem Wohlstand befragt.”8

All jene im Islam verbotenen Angewohnheiten wie Alkohol, Glücksspiele oder das Rauchen, die dem Individuum und auch der Gesellschaft Schaden zufügen, werden im Islam als Verschwendung angesehen.

Zusammenfassend besteht also unsere Aufgabe darin, uns von einem verschwenderischen oder geizigen Lebensstil fernzuhalten und ganz im Gegenteil dazu, freigebig und sparsam aber im Rahmen der Bedürfnisse und mit Genügsamkeit auszugeben. Wir sollten uns bewusst sein, dass all unsere natürlichen Quellen auch ein Ende haben. Denn keine Quelle und keine Ressource auf der Erde ist unendlich.

Verehrte Gläubige!
Lassen sie uns diese Quellen mit dem Bewusstsein nutzen, dass auch unsere Kinder und Ungeborenen ein Recht auf diese Ressourcen haben und damit sowohl wir, als auch unser Land und die Menschheit daraus gewinnt. Ich beende meine Predigt mit der folgenden Warnung unseres Herrn Allah: „O Kinder Adams, habt eine gepflegte Erscheinung an jeder Gebetsstätte, und esset und trinkt, doch überschreitet (dabei) das Maß nicht; wahrlich, Er liebt nicht diejenigen, die nicht maßhalten.”

Yasin GÜNEŞ
Religionsbeauftragter, Marktheidenfeld

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2015-02-13    


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