Freitagspredigt

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Die Bedeutung religiöser Erziehung


بِسْمِ اللهِ الْرَّحْمَنِ الْرَّحِيمِ

قُلْ هَلْ يَسْتَوِي الَّذِينَ يَعْلَمُونَ وَالَّذِينَ لَا يَعْلَمُونَ إِنَّمَا يَتَذَكَّرُ أُولُوا الْأَلْبَابِ

Bismillāhirrahmānirrahīm
[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen]
“Sag: Können denn die, die wissen, und die nicht wissen einander gleich sein? Die Verständigen aber, sie lassen sich warnen und denken nach.”

[Sure Zumer, Vers 9]

Verehrte Gläubige,

ein Mukallaf, ein Muslim also, der religionspflichtig ist, hat so manche Verantwortung. Er hat vor allen Dingen Verantwortung gegenüber Allah und den Menschen. Er wird sich dessen aber erst durch die Erziehung zu dieser Verantwortung bewusst. Mit anderen Worten, durch die religiöse Erziehung in jungen Jahren. In dieser Hinsicht ist die religiöse Unterweisung der Kinder von größter Bedeutung. Denn Kinder, denen religiöse und ethische Werte mit auf den Weg gegeben werden, sind unsere Zuversicht. Sie sind uns und der Gesellschaft ein Quell des Friedens. Für die Eltern gar sind sie ein Gewinn für das Erdenleben wie später das Jenseits.

Verehrte Geschwister,

die Anerziehung religiöser und ethischer Werte, sie beginnt im Elternhaus. Jede religiös und ethisch motivierte Handlung, die sie bei ihren Eltern beobachten, trägt dazu bei, dass Kinder ein Gespür für das Religiöse und Ethische entwickeln. Dies kann z.B. geschehen, wenn Kinder ihre Eltern den Koran lesen sehen oder hören. Wenn sie sie beim Beten sehen. Oder wenn die Eltern nach dem Essen ein Tischgebet sprechen. Dies sind wichtige Momente, die der Verhaltensentwicklung der Kinder beitragen. Eltern haben hier drin also eine große Verantwortung. Sie müssen sich dann für die weitere religiöse Erziehung auch Unterstützung holen bei Personen und Einrichtungen, die richtiges Wissen vermitteln und ihr Vertrauen genießen. Denn religiöse Erziehung, die authentisches und richtiges Wissen vermittelt, schützt vor falschen Ideologien und vor Irrglauben.

Sie lehrt den Menschen den richtigen Umgang mit anderen Menschen und Religionen. Lässt ihn sich denken. Lässt ihn denken: Woher komme ich? Wieso bin ich gekommen? Wohin werde ich dann wieder gehen? Und damit nicht genug, hilft die religiöse Erziehung ihm auch Antworten darauf zu finden. So heißt es in einem Koranvers: “Sag: Können denn die, die wissen, und die nicht wissen einander gleich sein? Die Verständigen aber, sie lassen sich warnen und denken nach.” [1]

Verehrtre Gläubige,

die Gesellschaft von heute, sie ist auf das Weltliche fixiert, egoistisch, unersättlich und es herrscht in ihr Unsicherheit. Solche und noch andere sozio-psychologischen Probleme zeigen uns, wie sehr die Menschheit religiöses Wissen und religiöses Leben bedarf. Denn, trotz all des technischen Fortschritts, findet der Mensch nicht zu dem von ihm ersehnten Frieden, und findet seine Seele keine Befriedigung.

Verehrte Geschwister,

den meisten materiellen und immateriellen Problemen in der Welt liegen Defizite und Versäumnisse in der religiösen Eriehung zu Grunde. Eines sollte man hier wissen: die vergänglichen Gaben des Erdenlebens werden den Menschen nicht wirklich zufrieden stellen können. Wir sollten uns daher stärker an den Glaubensinhalten, den Gottesdiensten, den ethischen Werten sowie den Prinzipien des gesellschaftlichen Zusammenlebens festhalten, wie sie in unserer Religion beschrieben sind. Dazu gehört, dass wir diese selbst besser kennen lernen und auch denen lehren, für die wir Verantwortung tragen, allen voran unseren Kindern. Die DITIB-Gemeinden bieten ganzjährig Kurse in religiöser Unterweisung und Werteerziehung. Von diesen Kursen z.B. kann besser Gebrauch gemacht werden.

So möchte ich meine heutige Ansprache beenden mit einem Hadis unseres geliebten Propheten (saw) hierzu: “Wer auch immer nach Wissen strebt, wird wegen dieses Begehrens seiner vergangenen Sünden freigesprochen.” [2]

[1] Zumer, 39/9.
[2] Tirmizi, İlim 2, (2650).

Muharrem ÖZTÜRK
Religionsbeauftragter DITIB-Schwabach
2014-01-31    


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