Freitagspredigt

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Freitagspredigt in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
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Die Pflichtabgabe (Zakat) und Sadaqatu´l-Fitr (Fitra) läutern den Besitz und das Herz
(24.06.2016)

 

Verehrte Gläubige!

Wir befinden uns auch aus Sicht der Pflichtabgabe (Zakat) in einer wichtigen Zeitspanne, der in unserem erhabenen Buch, dem gnadenreichen Koran in sehr vielen Versen neben dem Pflichtgebet als eines der fünf Säulen gemeinsam erwähnt wird. Die Gläubigen versuchen ihre Pflichtabgaben vor allem in diesem Monat zu  entrichten, um von der Gunst und dem Segen dieses segensreichen Monats zu profitieren. So wie der Ramadan ein Monat des Fastens und des Korans ist, werden in diesem Monat ebenso die schönsten Beispiele der sozialen Solidarität und Verschmelzung mit der Entrichtung der Pflichtabgaben und der Sadaqatu´l-Fitr erlebt.

Meine geehrten Geschwister!

Die Pflichtabgabe und die Sadaqatu´l-Fitr (Fitra) sind das Symbol des Muslimseins und der Spiegel des Glaubens im Herzen. So wie seiner Bedeutung nach Zakat “sich läutern” heißt, läutert sie den Besitz des Menschen und der Gesellschaft von Unerlaubtem (haram) ebenso wie dem Egoismus, dem Geiz und der überhöhten Besessenheit nach Besitz wie auch von persönlichen Schwächen.

Denn unser Prophet (s) lenkte  durch seine folgende Überlieferung die Aufmerksamkeit darauf, dass die Pflichtabgabe, die Fitra und die Spenden (Sadaqa) sowohl zur materiellen als auch zur immateriellen Reinigung beiträgt: “Allah hat euch die Pflichtabgabe als Pflicht auferlegt, um den restlichen Besitz von euch zu reinigen.”1 und “So wie das Wasser das Feuer auslöscht reinigt die Spende die Sünden.”2

Einerseits fühlt man die Freude, seine Pflichtabgabe und Fitra als Gebot durchgeführt zu haben und gleichzeitig auch für das von Allah geschenkte Einkommen zu danken; und somit sowohl das Wohlwollen Allahs als auch die Liebe des Volkes zu erlangen.

Meine geehrten Geschwister!

Die Pflichtabgabe und Sadaqatu´l-Fitr als ein finanzieller Gottesdienst sollte entsprechend der Menschenwürde so entrichtet werden, dass der Empfänger nicht gekränkt wird. Man sollte genau wissen, dass man keine Belohnung für Hilfen erzielen kann, die mit dem Ziel der Angeberei oder die Würde des Bedürftigen verletzend entrichtet wurde, ja sogar diese eine große Verantwortung aufbürdet.

Meine geehrten Geschwister!

Der Personenkreis, an die die Pflichtabgabe und Sadaqatu´l-Fitr entrichtet werden kann, ist im gnadenreichen offenkundig aufgezählt worden. Aus diesem Grunde sollte sehr genau darauf geachtet werden, dass die Pflichtabgabe und Sadaqatu´l-Fitr sowohl persönlich als auch durch eine Organisation an bedürftige Personen gereicht wird. In diesem Rahmen bitten wir wie jedes Jahr darum, dass sie ihre aufrichtigen Hilfen unserer Pflichtabgaben und Sadaqatu´l-Fitr Organisation nicht entbehren, die wir als DITIB in Zusammenarbeit mit dem Präsidium für Religionsangelegenheiten durchführen und die sich zunehmend zu einer internationalen Bewegung der Güte entwickelt. Wie sie wissen, werden unsere über tausend zählenden Studierenden Jugendlichen an den auserwähltesten Theologischen Fakultäten der Türkei im Rahmen des Programms Internationale Theologie durch die Fonds der Sadaqatu´l-Fitr und Pflichtabgabe (Zakat) unterstützt. Vor allem in den zentralasiatischen türkischen Republiken, auf dem Balkan und in den Ländern von Afrika und auf der ganzen Welt können darüber hinaus über fünf tausend Schüler und Studierende ihre Ausbildung durch die Hilfen von ihnen weiterführen. Durch diese Bewegung der Güte werden ihre Sadaqatu´l-Fitr und Pflichtabgaben (Zakat) manchmal zur  Unterstützung für die Ausbildung der Schüler und Studierenden als Erben unserer Zukunft, manchmal zu einer existenziellen Berührung als Unterstützung für Unterdrückte, Benachteiligte, Bedürftige und Alleinstehende, aber auch manchmal werden sie zum Licht der Hoffnung für unsere Geschwister, die sich auf den Weg gemacht haben, weil sie ihre Heimat verlassen mussten und als Flüchtling Schutz in unserem Stadtteil suchen.

Ich möchte daran erinnern, dass sie vom Vorstand und Religionsbeauftragten der nächsten Gemeinde detaillierte Informationen zum Thema erhalten können und hoffe, dass all ihre Handlungen und Gottesdienste dem Wohlwollen unseres erhabenen Herren Allah entsprechend sein mögen und gratuliere zu ihrem Freitag.

 

Osman Sarıkaya
Religionsbeauftragter, Wiesloch Kanuni Sultan Süleyman Moschee

 

2016-06-24    


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