Nachrichten und Pressemeldungen

2007-12-29 | Pressemeldung

DITIB äußert Bestürzung und Unverständnis über mangelndes Feingefühl im TATORT

  • Bestürzung über die Diffamierung der alevitischen Brüder und Schwestern
  • Kritik an fehlender Reaktion seitens der ARD

Köln, 28. Dezember 2007 - Gerade zu den Feierlichkeiten zum Operfest hat die Ausstrahlung der Tatort-Folge „Wem Ehre gebührt“ vom 23.12.2007 die islamische Glaubensgemeinschaft in ihren religiösen Gefühlen besonders hart getroffen und verletzt.

Die Bestürzung bei unseren alevitischen Glaubensgeschwistern ist ebenso verständlich, wie das Schweigen der ARD-Anstalt zu der Ausstrahlung der durch die Drehbuchautorin schlecht recherchierten Tatort-Folge unverständlich ist.

Wir haben großes Verständnis dafür, dass Menschen, die sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlen, Gebrauch von ihrem demokratischen Recht machen. Diese Reaktion ist natürlich.

Da diese Geschehnisse die Gefühle und die Würde der alevitischen Gemeinde und damit aller Muslime verletzt haben, sind wir zu Recht bestürzt und fühlen uns insgesamt verletzt. Aleviten und Sunniten sind nämlich Glaubensbrüder. Der seit Generationen gelebte Islam schließt Kulturvielfalt, Toleranz und daraus resultierend inneren Frieden ein. Dieses Miteinander ist unsere größte Kraft, aus der wir schöpfen. Missgunst zu säen und die islamische Gemeinschaft zu spalten wird von uns aufs Schärfste kritisiert. Wir fordern, alle weiteren geplanten Ausstrahlungen dieser Tatort-Folge zu stoppen und allen voran erwarten wir eine Entschuldigung bei unseren alevitischen Glaubensbrüdern und der gesamten muslimischen Gemeinschaft.

Wir werden und können nicht darüber hinweg schauen, dass Glaubensbrüder und die muslimische Gemeinschaft in ihren religiösen Gefühlen und Wertvorstellungen verletzt werden. Wir rufen die Verantwortlichen der ARD dazu auf, in dieser Angelegenheit mehr Feingefühl, Sensibilität und Verantwortungsbewusstsein zu zeigen.