2025-05-26 | Nachricht
In der hessischen Stadt Gießen wurde der Grundstein für die geplante Zentralmoschee des DITIB-Vereins mit einer feierlichen Zeremonie gelegt.
An der Grundsteinlegung nahmen teil: die Generalkonsulin von Frankfurt, Nagihan İlknur Akdevelioğlu, der DITIB-Bundesvorsitzende Dr. Muharrem Kuzey, der Oberbürgermeister von Gießen, Frank-Tilo Becher, der Ortsbürgermeister von Gießen, Alexander Wright, das DITIB-Vorstandsmitglied Kenan Kiraz, der Vorsitzende des Hessischen DITIB-Beirats Burhan Selim, der Vorsitzende des DITIB-Landesverbands Hessen Yasin Öztürk, Vorsitzende der regionalen DITIB-Vereine sowie Religionsbeauftragte, Vertreter von Kirchen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, Sicherheitsbeamte, Vertreter der Baufirma sowie zahlreiche geladene Gäste.
Der Vorsitzende des Gießener DITIB-Vereins, Ercan Demirci, eröffnete das Programm mit einer Rede:
„Unser Verein wurde 1977 gegründet. Aufgrund unzureichender räumlicher Möglichkeiten haben wir 1986 mit Unterstützung unserer Mitglieder ein Gebäude erworben, das lange Zeit als Moschee genutzt wurde. Dieses Gebäude wird nun abgerissen, um auf einem rund 2.500 Quadratmeter großen Grundstück ein neues Projekt zu verwirklichen. Geplant ist eine Moschee mit Platz für 650 Gläubige, ein multifunktionaler Veranstaltungssaal, Wohnungen für das religiöse Personal, sechs Unterrichtsräume für den Religionsunterricht, ein Studentenwohnheim für 21 Personen sowie offene und überdachte Parkplätze.“
Die Moschee und das Gemeindezentrum sollen eine Brückenfunktion übernehmen
Der Oberbürgermeister von Gießen, Frank-Tilo Becher, betonte, dass es ihn sehr freue, diesen bedeutenden Tag gemeinsam mit der Moscheegemeinde und den Gästen zu erleben.
„Heute eröffnen wir nicht nur ein Gotteshaus. Dieses Gebäude wird auch ein Ort für Bildung, Wissenschaft, gegenseitige Hilfe und Zusammenarbeit sein. Die Moschee und das Gemeindezentrum tragen eine gesellschaftliche Mission über ihre religiöse Funktion hinaus. Sie werden eine Brücke zu den Nachbarn, zur Stadtgesellschaft, zu verschiedenen Religionsgemeinschaften, zur Jugend und zur akademischen Welt schlagen. Gießen ist eine Universitätsstadt, und dieses Zentrum wird auch einen Beitrag zur Wissenschaft und zum gesellschaftlichen Dialog leisten.“
Diese Moschee wird nicht nur ein Bauwerk aus Stein sein
DITIB-Bundesvorsitzender Dr. Muharrem Kuzey sagte, man sei heute zusammengekommen, um den Grundstein für ein wichtiges Projekt für die muslimische Gemeinde in Gießen zu legen.
„Diese Moschee wird mehr sein als ein Gebäude aus Stein. Sie wird ein Ort der Besinnung und der Spiritualität – aber auch ein Ort der Offenheit, der Bildung und des sozialen Engagements. Sie soll ein Haus sein, das Menschen zusammenführt – unabhängig von Herkunft, Alter oder Hintergrund. Ich hoffe, dass diese Moschee ein Ort des offenen Austauschs für alle Menschen in Gießen wird.“
Die Türen der Moscheen stehen Gläubigen und Nichtgläubigen offen
Dr. Kuzey betonte weiter, dass Moscheen allen Menschen – ob gläubig oder nicht – offenstehen.
„Ich möchte an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank an Herrn Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher und Bürgermeister Alexander Wright sowie den zuständigen Mitarbeitern der Stadt Gießen aussprechen. Ihr Vertrauen, Ihre Unterstützung und Ihre Offenheit für dieses Projekt ist keine Selbstverständlichkeit, sondern zeigt ihre Motivation für Toleranz und Religionsfreiheit. Ein besonderer Dank gilt auch allen Beteiligten, Planern, Nachbarn, Unterstützern und Gemeindemitgliedern – ohne Ihren Einsatz und Ihre Geduld wären wir heute nicht hier.“
Ein schöner Tag für die türkische Gemeinde in Gießen
Die Frankfurter Generalkonsulin Nagihan İlknur Akdevelioğlu erklärte, dass dies ein schöner Tag für die türkische Gemeinde in Gießen sei:
„Der heute gelegte Grundstein ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung des Zusammenlebens in ganz Deutschland. Dass die türkische Gemeinde in Gießen aus eigener Kraft eine Moschee baut, zeigt, dass sie sich hier zugehörig fühlt. Es freut mich sehr zu sehen, dass sie auch den Willen zeigt, gemeinsam mit anderen Religionsgemeinschaften und muslimischen Gruppen in Frieden zu leben.“
Die Grundsteinlegung endete nach den Reden mit dem symbolischen Einfüllen des ersten Betons durch die Ehrengäste und einem anschließenden Gebet.
Impressionen: