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2009-02-20 | Pressemeldung

Pressemeldung

Die Reportage „Für Allah und Vaterland - Neue Moscheen in Deutschland“, ausgestrahlt am 18.2.2009 von der ARD, erinnert an einen gut promoteten Musikclip: Schnelle Schnitte, schrill zusammen gewürfelte und in einen undurchsichtigen Kontext gebrachte Menschen, Gebäude, Fragen, Gedanken und Vorwürfe. Gefährlich beklemmende Musik, Bildverzerrungen und Off-Stimmen. Beängstigende, eindringliche Wortwahl, wohl platziert und bedrohlich akustisch-visuell untermalt. Den Zuschauern bleiben als Empfänger der Sendung nur Eindrücke … und eine Frage: Welchem Ziel dient diese Darstellung?

Im Film werden politische Entwicklungen und die amtierende Regierungspartei in der Türkei mit der DITIB gleichgestellt. Dieser Vorwurf ist substanzlos, denn DITIB ist nach wie vor eine nach eigenen Grundsätzen agierende religiöse Zivilorganisation, die überparteilich und unpolitisch handelt. Überparteilichkeit ist der Grundpfeiler ihrer Grundsätze und Arbeit.

DITIB kann nicht aus der Türkei gelenkt werden, denn sie trifft ihre Entscheidungen selbstständig und ist nicht weisungsgebunden an die Türkei. Daher sind die Vorwürfe einer Politisierung aus der Sicht der DITIB absurd.

Auch Instrumentalisierung oder Politisierung der Religion hat gerade bei DITIB keinen Platz, denn DITIB vertritt ein zeitgemäß ausgerichtetes Islamverständnis. Sie orientiert sich an den Bedürfnissen einer modernen Gesellschaft. Sie bietet damit nicht nur eine Antwort auf die Bedürfnisse der Muslime in Deutschland, sondern ist damit auch berechtigterweise ein adäquater Gesprächspartner.

Alle Grundsätze der DITIB sind klar formuliert. Seit ihrer Gründung ist ihr Hauptanliegen und Arbeitsschwerpunkt, in Deutschland lebenden Muslimen religiöse, kulturelle und soziale Dienste zu bieten. DITIB war und ist stets offen für alle Muslime, unabhängig von Herkunft oder Sprache. Diese Organisationsform der Muslime ist Ausdruck ihrer Selbstbestimmung, so wie auch die Inanspruchnahme ihrer Dienste Ausdruck der Selbstbestimmung der Muslime ist.

Die Gründung der DITIB geht auf die Bedürfnislage der in Deutschland lebenden Muslime zurück, da sie auf keine vorhandenen Strukturen zurückgreifen konnten. Durch kontinuierliche Verbesserungsprozesse hat sich die DITIB stets als verlässlicher Partner erwiesen. Dabei werden die Verbesserungswünsche der Basis umgesetzt, was sich derzeit beispielsweise in der Gründung der Landesverbände niederschlägt.

In einer 25jährigen Verbandsgeschichte ist Verbesserungsbedarf, Optimierung und Anpassung eine Notwendigkeit. Entwicklungen können weder ohne Reibung, noch ohne Diskussionen erfolgen. Dies trifft unbestritten auf jeden Verband zu. Die Öffentlichkeitsarbeit zum Bauprojekt in Köln mag rückblickend unzureichend gewesen sein. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass es bereits 2004 einen ausgelobten Architekturwettbewerb gab, wo die Fachjury, in der die Bauherrin DITIB eine Minderheit war, den Böhm´schen Entwurf ausgesucht hat. Der Moscheebau-Beirat, bestehend aus Vertretern der Politik, Gewerkschaft, christlichen und jüdischen Religionsgemeinschaften, ortsansässigen Einzelhändler-Interessengemeinschaft, des bürgerschaftlichen Engagement der Stadt Köln, Seniorenvertretern und weiteren (www.zentralmoschee-koeln.de), hat die Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Froh waren wir darüber, dass 76% der Kölnerinnen und Kölner dem Bauprojekt gegenüber grundsätzlich positiv gestimmt waren und es nach wie vor sind.

Die Medien haben das Bauprojekt ebenso begleitet - meist konstruktiv. Die Reportage „Für Allah und Vaterland - Neue Moscheen in Deutschland“ ist nicht nur wenig konstruktiv, sie ist manipulativ und suggestiv, sie instrumentalisiert den Zuschauer und DITIB gleichermaßen. Lale Akgün (MdB) hat hierbei eine tragende Rolle. Wenn auch suggestiv, äußert sie durchweg haltlose Vorwürfe und Unterstellungen, die nicht auf DITIB zutreffen. Dies ist verantwortungslos und entspringt ihrem eigenen, politischen Kalkül.

Sadi Arslan, Vorsitzender der DITIB, betont abschließend nochmals: „Wir bauen für alle Kölner – nicht nur für die Muslime. Die Kölner Moschee wird, ebenso wie alle DITIBMoscheen, ein Ort der Begegnungen und der Kommunikation.“


Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB)