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2020-04-23 | Botschaft

Botschaft zum Beginn des Ramadans

Der Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) e.V. hat eine Botschaft zum Ramadan veröffentlicht.

In diesen Tagen ist die Menschheit mit einer großen Prüfung konfrontiert. Auf der Welt herrschen Angst und Zweifel und wir haben einen neuen Ramadan, der unzählige spirituelle Schönheiten in sich beherbergt, erreicht. Unendlicher Dank sei dem erhabenen Allah dafür, dass Er uns diesen segensreichen Monat erreichen lassen hat. Tausende Friedens- und Segensgrüße seien auf den unseren geliebten Propheten Muhammed (s) und seine Gefährten.

In dieser segensreichen Zeit begann die Herabsendung des edlen Korans. Diese Zeit ist besonders wichtig für unser religiöses Leben, weil die Toren der Barmherzigkeit bis zum Anschlag geöffnet werden. Im Ramadan steigt die Hilfsbereitschaft und Solidarität; Liebe, Respekt, Geduld und Geschwisterlichkeit sowie Einheit und Eintracht werden weiter gestärkt. Das Bewusstsein zum Glauben, zur Dienerschaft, Ethik und Menschheit erreichen ihre Gipfel. Gefühle und Gedanken werden klarer. Die Geschwister im Glauben umarmen sich. Vom Kurs abgekommene und ratlose Personen treffen hierin erneut mit dem Koran zusammen und bemühen sich, zu den Frommen zu gehören und das Glück im Diesseits und Jenseits zu erlangen.

Sehnsuchtsvoll und inständig wie in jedem Jahr und ebenso bekümmert erwarten wir auch dieses Jahr den gesegneten Monat Ramadan im Bundesverband der DITIB und in den angehörigen Ortsgemeinden. Im Ramadan werden die Egos gebändigt und erzogen; Mit den Zakat, Spenden (Sadaqa) und Tischen für das Fastenbrechen nimmt man sich der Bedürftigen an. Mit Gottesgedenken (Dhikr), Bittgebeten und Wünschen wird die Freude und Begeisterung des Gottesdienstes auf die ganze Gesellschaft ausbreitet. Im Ramadan erhöhen sich die Wohltaten und Belohnungen für die Taten. Allah lässt reichlich Vergebung und Verzeihung walten. Ebenso steigen die Bemühungen auf ihren Gipfel, das Gute im eigenen Wesen zu erreichen. Am Donnerstag, 23. April werden wir das erste Tarawihgebet verrichten und am Freitag, 24. April 2020 werden wir mit dem ersten Fasten des Ramadans beginnen. Diese Periode von Barmherzigkeit, Segen und Vergebung sind zu Gast in unseren Häusern und Herzen. Diese Zeit wird – so Allah will - Anlass dafür sein, die Herzen der Gläubigen, die mit der Liebe zu Allah und Seinem Propheten erfüllt sind, zu läutern. Jedoch werden wir unsere Tarawihgebete in diesem Jahr in unseren Häusern verrichten müssen. Wir werden unsere Koranrezitationen (Muqabala) anstatt gemeinsam in den Moscheen in unseren Häusern vor den Bildschirmen mitverfolgen.

Wir sind gezwungen, unsere gemeinsam mit Armen, Bedürftigen, Studierenden, Geflüchteten und unseren deutschen Nachbarn begangenen Fastenbrechen (Iftar) - als ein Ausdruck der muslimischen Geschwisterlichkeit, Freigebigkeit und Gastfreundschaft – einsam durchzuführen. Wir müssen leider die vielfältigen Veranstaltungen im Ramadan, die Ausdruck des intensivsten Kulturtransfers unter den Generationen sind, entbehren.

In einer Zeit, wo sogar die wertvollen Gäste der Kaaba (Baytullah) in Mekka und der Prophetenmoschee (Masdschid an-Nabi) in Medina sowie den anderen Moscheen fernbleiben, werden wir jedoch mit einer Ansprache zum Fastenbrechen und den Koranrezitationsprogrammen über das Fernsehen „Kanal Avrupa“ und der Kanäle der DITIB in den sozialen Medien (facebook+youtube+instagram/ditibbundesverband) als ein Trost für unsere Gemeinde zu Gast bei ihnen zu Hause sein.

Als DITIB werden wir – so Allah will – auch in diesem Jahr um ihre Fitra und Zakat bitten und werben. Mit ihren Fitra- und Zakatspenden werden sie allen voran in der Türkei und überall auf der ganzen Welt bedürftigen, benachteiligten und unterdrückten Geschwistern helfen. Auf der anderen Seite werden wir weiterhin mit diesen Spenden einen materiellen und spirituellen Beitrag für die Ausbildung unserer Studierenden als Garant unserer Zukunft leisten.

Aus diesem Anlass bitte ich den erhabenen Allah darum, dass der Ramadan - wie unser geliebter Prophet (s) sagte, dass der segensreiche Ramadan, dessen „Beginn Barmherzigkeit, die Mitte Vergebung und das Ende Errettung aus der Hölle ist“ - unseren Herzen Wohlergehen, unseren Tischen Segen und unserer Dienerschaft und Frömmigkeit Schönes bringen möge. Ich wünsche vom erhabenen Allah, dass der Ramadan Anlass für die Einheit und Eintracht der Muslime - allen voran für die Muslime in Deutschland und in der ganzen islamischen Welt – sein möge sowie sich das Gute in der Welt verbreiten möge.
 

Kazım Türkmen
DITIB-Bundesvorsitzender