Freitagspredikt

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Freitagspredigt in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
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Der Dank
(21.09.2018)

 

Verehrte Gläubige!‎
In unserem edlen Buch spricht unser erhabener Herr, ‎‎“Warum sollte Allah euch strafen, wenn ihr dankbar ‎und gläubig seid?”1 und weist uns somit darauf hin, dass ‎Strafe die Entsprechung von Leugnung und ‎Undankbarkeit ist und Glaube und Dankbarkeit zur ‎Errettung und zu Segen führen.‎ Unsere Religion, die Ursprung des guten Anstandes ist, ‎gebietet uns Wertschätzung und Treue. Das genaue ‎Gegenteil davon, Undankbarkeit, ist hingegen nicht ‎erlaubt.‎ So sagt unser Prophet (s), “Wer den Menschen nicht ‎dankt, dankt auch Allah nicht.”2 und bringt so zum ‎Ausdruck, dass Undankbarkeit sowohl gegenüber Allah ‎als auch gegenüber seinen Dienern ein Fehlverhalten ist. ‎Dank und Dankbarkeit wiederum werden vom ‎Propheten als eine Erfordernis des Glaubens und als ‎eine große Tugend genannt.‎

 

Geehrte Geschwister,‎
Es ist allgemein bekannt, dass die Dankbarkeit als ‎Anzeichen eines guten Charakters und hohen Anstandes ‎keinerlei Erschwernis für den Menschen birgt. Im ‎Gegenteil steigert diese schöne Dankbarkeitshaltung den ‎Wert der Gaben und den Genuss über die geschenkten ‎Gaben in den Augen des Menschen. Aus diesem Grund ‎ist die Dankbarkeit selbst auch eine weitere Gabe und ‎ein Genuss.

 

Verehrte Muslime!‎
Um den wahren Wert der Gaben, die wir besitzen, ‎anerkennen zu können, ist die folgende prophetische ‎Ermahnung an uns besonders wichtig: „Die Situation ‎von demjenigen, der am Morgen wiedererwacht, wobei ‎sein leibliches und materielles Wohl gesichert ist, sein ‎Körper sich an Gesundheit und Wohl erfreut und seine ‎täglich nötige Versorgung gewährleistet ist, ist wie als ‎wäre ihm die ganze Welt gegeben worden.“3  Wie kann ‎dann unsere unglückliche Haltung erklärt werden wobei ‎wir die genannte Fülle an Gaben besitzen?‎

Wir dürfen nicht vergessen, dass Dankbarkeit, ein ‎großer Bestandteil unserer Prüfung ist. Dieser Umstand ‎wird in der Sure Insan (der Mensch) wie folgt ‎ausgedrückt: „Wir haben den Menschen ja aus einem ‎Samentropfen, einem Gemisch erschaffen, (um) ihn zu ‎prüfen. Und so haben Wir ihn mit Gehör und Augenlicht ‎versehen. Wir haben ihn ja den (rechten) Weg geleitet, ‎ob er nun dankbar oder undankbar sein mag.“‎4

Unser edles Buch lobt den Propheten Ibrahim, denn „er ‎war dankbar für Seine Gaben.“5 In einem anderen Vers ‎heißt es „Wenn ihr dankbar seid, werde Ich euch ganz ‎gewiss noch mehr Gaben erweisen.“6 Diese Realität, die ‎wir in unserer Kultur als, „den Segen Halil Ibrahims“ ‎kennen, zeigt die enge Verbindung zwischen ‎Dankbarkeit und Segen.‎

Einer der beiden Flügel, der den gläubigen Diener auf ‎die höchste Stufe hebt, ist die Geduld mit all ihren ‎Aspekten. Der zweite Aspekt ist die Dankbarkeit in ‎jeglicher Form. Der Gottesdienst ist eine erhabene ‎Verbindung zwischen Allah, dem Erhabenen, und dem ‎Diener und die Dankbarkeit ist ein unverzichtbares ‎Element dieser Verbindung.‎

Schließlich fragte eines Tages unsere Mutter Aisha ‎unseren Propheten (s), warum er, obwohl alle seine ‎vergangenen und zukünftigen Sünden vergeben sind, ‎trotzdem so ermüdende Gottesdienste verrichtet. ‎Daraufhin antwortete der Prophet (s) ihr, ob er denn ‎nicht zu den dankbaren Dienern gehören solle.7

Lassen sie uns unsere heutige Predigt mit einer ‎Übersetzung eines Verses beenden: „Er ist es, Der ‎euch Gehör, Augenlicht und Herzen hat entstehen ‎lassen. Wie wenig dankbar ihr seid!“8

 

Yusuf DİLEK, Religionsbeauftragter
DITIB Orhangazi Moschee, Berlin

 


1 Koran, an-Nisa, 4/147
2 at-Tirmidhi, Birr 35, 1955; Abu Dawud, Adab 12, (4811)
3 at-Tirmidhi, Zuhd 34. Siehe auch: Ibn Madscha, Zuhd 9
4 Koran, Insan, 76/2-3‎
5‎ Nahl Suresi 16/121
6‎ İbrahim Suresi 14/7
7 al-Bukhari, Tahadschud, 6
8 Mü'minun Suresi 23/78‎ Koran, al-Mu'minun, 23/78

 

2018-09-21    


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