Freitagspredigt

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So leben als ob man Allah sieht: Ihsan
(28.07.2017)

Gottesdienste sind die Nahrung unseres ‎Geistes, die Quelle der Freude und des ‎Glücks für unsere Herzen, das Heilmittel für ‎unsere materiellen und mentalen Probleme, ‎sowie die Gegenleistung für unzählige ‎Gaben, die uns Allah, der Erhabene, ‎geschenkt hat. Das Bewusstsein, dass ‎niemandem außer Allah der Gottesdienst ‎und die Dienerschaft erwiesen wird und, ‎dass der erhabene Allah uns jederzeit sieht ‎und mit uns ist, wird „Ihsan“ genannt.

Eine Bedeutung von Ihsan ist auch, die ‎Sensibilität ‎der Aufrichtigkeit (Ikhlas) und ‎Selbstüberwachung (Muraqaba) bei den ‎Taten zu erlangen. Demnach führt ‎Ihsan ‎dazu, dass bei der Durchführung der Taten ‎die Person spürt, dass Allah ‎denjenigen sieht ‎und die Person sich somit überwacht fühlt. ‎Diejenigen, die den Rang des wahren Ihsans ‎erlangt haben, werden ‎sich bewusst sein und ‎das Leben in einer ‎aufrichtigen ‎Geisteshaltung und ‎Aufrichtigkeit verbringen, im ‎Bewusstsein ‎dass Allah, der Erhabene, alles ‎sieht und beobachtet. Es ist nicht zu ‎vergessen, dass Allah uns näher ist als wir ‎uns selbst, wie Allah, der Erhabene, es sagt: ‎‎“Wir sind ihm näher, als ‎die ‎Halsschlagader.”1‎  Ihsan ist zu ‎wissen, dass Allah alles weiß, egal was wir tun oder unterlassen, genau wie im Vers: ‎‎“Er ist mit euch, wo immer ihr seid, und ‎Allah sieht eure Taten,”2 ausgedrückt wird.‎

Eines Tages kam eine unbekannte Person ‎zum Gesandten Allahs, als er mit seinen ‎Gefährten einen Gesprächskreis gebildet ‎hatte, und stellte ihm manche Fragen. Bei ‎dem als „Dschibril-Hadis“ berühmt ‎gewordenen Ereignis erzählt der Gesandte ‎Allahs, dass diese Person der Erzengel ‎Gabriel war. Darin berichtet er, dass Gabriel ‎ihm sagte: „Erzähl mir von Ihsan.“ Dem ‎entgegnete unser Prophet: „Ihsan ist, dass du ‎deinen Gottesdienst so durchführst, als ob ‎du Allah siehst. Denn auch wenn du ihn ‎nicht siehst, sieht er dich schon.“3‎

Im Vers: „Allah ist nichts auf Erden und im ‎Himmel verborgen.“4 wird klar, dass Allah ‎nichts unserer Angelegenheiten verborgen ‎bleibt. Darüber hinaus lässt Allah unsere ‎durchgeführten Handlungen über seine Engel ‎auch aufzeichnen. Dieser Sachverhalt wird ‎im Koran wie folgt beschrieben: „(Dem ‎Menschen) zwei Engel zur Rechten und zur ‎Linken sitzend, schreiben sie seine Taten ‎nieder.“5

Im Lichte der angeführten Verse und Hadise ‎sollte folgendes nie außer Acht gelassen ‎werden. Eine Herangehensweise, in deren ‎Zentrum der Glaube, der Islam und die ‎Tugend (Akhlaq) steht, wird uns sowohl die ‎diesseitige als auch die jenseitige Freude ‎erleben lassen. Ohne zu vergessen, dass Allah ‎alles sieht, was wir machen und mit dem ‎Gedanken, dass Allah ständig mit uns ‎zusammen ist, sollten wir unsere ‎Gottesdienste so durchführen, als ob wir ‎Allah dabei sehen würden.‎

Glücklich sind diejenigen, die sich bewusst ‎sind, dass sie unter der Beobachtung Allahs ‎leben und somit Sein Wohlwollen erlangen. ‎Glücklich sind diejenigen, die all ihre ‎Handlungen und ihr Leben mit der ‎Gewissheit so gestalten, dass Allah sie dabei ‎sieht.‎

 

Die DITIB-Predigtkomission
 

[1] Koran, al-Qaf, 50/16
[2] Koran, al-Hadid,57/4
[3] al-Bukhari, Iman, 37
[4] Koran, Al-i Imran, 3/5
[5] Koran, al-Qaf, 50/17

 

2017-07-28    


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