Freitagspredigt

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Religiöse Entwicklung bei Kindern und unsere Verantwortungen
(19.08.2016)

 

Geehrte Gläubige!

Im rezitierten Vers lehrt uns der erhabene Allah das Bittgebet: “O mein Herr! Mache, daß ich und meine Kinder das Gebet verrichten. O unser Herr! Nimm mein Gebet an.”1

Im gnadenreichen Koran wird die Familie als ein Beweis2 für die Existenz und die Macht Allahs dargestellt. Sie ist grundlegend für die Fortführung der Nachfahrenschaft und Quelle der Barmherzigkeit sowie Liebe.

Verehrte Gläubige!

Das Elternsein erfordert, die Vergabe eines schönen Namens durch die Rezitation des Gebetsrufes (adhan) in das rechte Ohr und den Aufruf zum Gebet (iqama) in das linke Ohr für unsere Kinder zu gewährleisten, sie mit erlaubten Gaben zu ernähren und großzuziehen. So wie diese Dinge in der Verantwortung der Eltern liegen, ist es auch in der Verantwortung der Eltern, ihnen den Glauben und den Islam beizubringen und sie somit gut zu erziehen.

Während wir unsere Bemühungen und Unterstützung für den Aufbau ihres weltlichen Lebens fortführen, dürfen wir ihr jenseitiges Leben nicht vernachlässigen. Kindern, die das Alter der Einsichtsfähigkeit erreichen, sollten die Grundlagen des Islams, des Glaubens und der Ethik auf eine ihrem Alter und ihrem Niveua entsprechende Art und Weise vermittelt werden. Nach und nach sollte auch damit begonnen werden, die Glaubensartikel, Gottesdienste und ethischen Prinzipien in die Praxis umzusetzen.

In einer Überlieferung sagt unser Prophet (s): „Lehrt euren Kindern das Verrichten des Gebetes wenn sie sieben Jahre alt sind.“3 Die eigentliche Verantwortung beginnt mit der Pubertätsphase. Gleichwohl werden die Kinder keine Fremdheit empfinden, wenn sie vor dieser Zeit die Bekanntschaft mit den Gottesdiensten haben. Die Redewendung unserer Vorfahren: „Der Baum biegt sich, wenn er jung ist.“ drückt diese Realität aus.

Verehrte Gläubige!

Den Kindern eine wohlerfüllte Atmosphäre zu bereiten, gehört auch zu den Aufgaben der Eltern. Denn für die Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung des Kindes ist eine wohlerfüllte Familienatmosphäre wichtig. Das Kind wird sich da geborgen fühlen, wo Liebe und Respekt vorhanden ist. Denn die Familie ist die Garantie der Gesellschaft, die Kinder wiederum die Garantie der Familie.

Verehrte Gläubige!

Mit Beginn der Schulzeit beginnen auch die Kurse für den Koran und die religiösen Grundkenntnisse in unseren Vereinen und Moscheen, damit unsere Kinder die Bekanntschaft mit dem Koran und dem vorbildlichen Leben unseres Propheten (s) machen können.

Kommen sie und lassen sie unsere Kinder mit den Botschaften der Barmherzigkeit vom Koran zusammentreffen. Lassen sie eine intakte Beziehung zwischen unseren Kindern und unserem erhabenen Herren Allah aufbauen. Lassen sie uns die Liebe und Zuneigung zu unserem Propheten in die kleinen Herzen einpflanzen. Lassen sie uns ihnen die Möglichkeit gewähren, die Zufriedenheit und die Freude des Gottesdienstes zu entdecken. Lassen sie uns Vorbilder beim Erlernen der menschlichen und ethischen Werte sein.

Ich beende meine Worte mit der Überlieferung unseres Propheten (s): “Keine Mutter und kein Vater hat dem Kind etwas wertvolleres hinterlassen als eine gute Erziehung.”4

 

Aysun Uğur
Religionsbeauftragte, Karlsruhe

 

[1] Koran, Ibrahim, 14/40
[2] Koran, ar-Rum, 30/21
[3] Abu Davud, Salat, 26
[4] at-Tirmidhi, Birr, 33; Ahmad ibn Hanbal, IV, 77

 

2016-08-19    


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