Freitagspredigt

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Freitagspredigt in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
                      
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Bewusstsein der Dienerschaft: Frömmigkeit
(26.02.2016)

 

Verehrte Gläubige!
Unsere heutige Predigt handelt von der Frömmigkeit und Gottesfurcht (Taqwa) als Ausdruck des Kerns unserer  Verantwortung gegenüber dem erhabenen Allah.

Frömmigkeit, die wir auch als hohes Bewusstsein der Dienerschaft nennen können, ist das Leben auf ausgeglichener Art und mäßiger Weise mit dem Ziel nach dem Wohlgefallen Allahs zu gestalten, indem wir unser Herz, unseren Verstand, unsere Zunge und Verhaltensweisen unter Kontrolle halten.

Frömmigkeit ist das Sich-Fernhalten von jeglichen Sünden, denen wir auf  unserer Lebensreise begegnen und die uns daran hindern, das Wohlgefallen Allahs zu erlangen. 

Frömmigkeit ist der Schlüssel zum Paradies als Heimat des ewigen Glücks. Frömmigkeit ist der Name und das beste Kapital, das der Mensch beim Verlassen des irdischen Lebens mit sich nehmen kann.

Unser heiliges Buch deutet zu diesem Thema wie folgt hin: „(O ihr Menschen) Und sorgt für euch vor; doch die beste Vorsorge ist die Gottesfurcht! Und fürchtet Mich, o ihr Verständigen!“1

Verehrte Geschwister!
Frömmigkeit ist das einzige Maß, das unsere Herzen vervollkommnen lässt und uns gleichzeitig Wert bei unserem Herrn Allah verleiht. Denn in unserer Religion sind vergängliche Gaben wie Besitz, Vermögen und Status nicht das Maß der Überlegenheit. Unser Herr Allah verkündet uns, dass Frömmigkeit, also das Sich-Verwahren gegen das Auflehnen gegenüber Allah die eigentliche Frömmigkeit ist: „(…) Der vor Allah am meisten Geehrte von euch ist der Gottesfürchtigste unter euch. (…)“2

Frömmigkeit ist gleichzeitig der Weg, unser Leben im Wohlbehagen und in Harmonie zu führen. Denn ein gottesfürchtiger frommer Mensch wird sich um das Wohlgefallen Allahs in all seinen Beziehungen mit seinem sozialen Umfeld bemühen. Er vergisst nie, eines Tages unbedingt Rechenschaft über seine Taten abzulegen; mit diesem Bewusstsein eifert er stets für gute und nützliche Taten.

Einen gottesfürchtigen Menschen erkennt man nicht an den freiwilligen Gottesdiensten, die er verrichtet, sondern daran, ob seine Handlungen angemessen sind und er sein Lebensunterhalt nach dem Erlaubten (halal) richtet oder nicht.

Lassen Sie uns Aufmerksamkeit auf den wichtigen Rat des Weisen Luqman an seinen Sohn schenken: „Diese Welt ist wie ein Meer ohne Meeresgrund. Um in diesem Meer nicht zu ertrinken, darf man nicht auf die weltlichen Gaben hereinfallen. Der Diener wird stets durch seine Frömmigkeit und seinen Glauben errettet. Nachdem der Mensch sein Bestes gegeben hat, vertraut er auf Allah und entkommt so dem Ertrinken im Meer.“

Verehrte Geschwister!
Lassen Sie uns folglich von allen möglichen Dingen und Handlungen fernhalten, an denen Allah keinen Gefallen hat. Lassen Sie uns Allah lobpreisend mit aller Kraft schöne Taten ausführen, die uns Sein Wohlgefallen ernten lassen und lassen Sie uns versuchen, unser Leben in einer ganz fest an die Religion Allahs gebundenen Weise fortzuführen.

Lassen Sie uns nicht vergessen, dass als unser Prophet danach gefragt wurde, „was der größte Anlass zum Betreten des Paradieses der Menschen wäre?“, er antwortete, „Es ist die Frömmigkeit gegenüber Allah und der gute Charakter.“3

Ich beende meine Predigt mit folgendem schönen Bittgebet unseres Propheten: „Oh Allah! Ich bitte um Rechtleitung, Frömmigkeit, Keuschheit und Reichtum des Herzens von Dir.“

Âmin.

 

Semih Öğrünç,
Religionsbeauftragter, Mattenberger Moschee, Kassel

 

1. Koran, al-Baqara 2/197
2. Koran, al-Hudschurat 49/13
3. al-Muslim, Dua, 72

2016-02-26    


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