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2024-01-18 | Pressemeldung

Feierliche Idschaza-Übergabe in Berlin

17.01.2024, Berlin: DITIB erteilt zweiter Generation in Deutschland ausgebildeter Religionsbeauftragter ihre Idschaza und kündigt größere Anstrengungen für die nächste Phase seiner Imam-Ausbildung und Zeitenwende an.

Am Mittwoch, den 17. Januar, kamen die 28 Absolventen der DITIB-Ausbildung nach Berlin (9m/19w), wo sie nach erfolgreichem Abschluss der zweijährigen Ausbildung zu Religionsbeauftragten ihre Zertifikate und somit auch ihre Idschaza in feierlicher Atmosphäre erhielten. Die klassisch authentische Atmosphäre und die Räumlichkeiten der Şehitlik-Moschee der DITIB bildeten einen würdigen Rahmen für die Zeremonie.

Neben Herrn Dr. Jörn Thießen, Abteilungsleiter im Bundesinnenministerium, und Herrn Yankı Kocaefe, dem ersten Botschaftsrat der Republik Türkei, nahmen Herr Burhan Kesici, Vorsitzender des Islamrat für Deutschland, und Volker Taher Neef, Vertreter des Zentralrats der Muslime, als Ehrengäste an der Veranstaltung teil. Darüber hinaus waren mehrere Vorstandsvertreter der DITIB, Vertreter der DITIB-Akademie, der die Imam-Ausbildung leitet, sowie Frau Şeyda Can, die Abteilungsleiterin für Familie und Soziales, die die Imam-Ausbildung in ihrer Funktion als Leiterin der DITIB-Akademie aufgebaut und über drei Jahre geleitet hat, anwesend.

Herr Dr. Muharrem Kuzey, Vorsitzender der DITIB, begrüßte die Ehrengäste, skizierte kurz die Entwicklung der DITIB von einer Gastarbeiterorganisation hin zur größten Islamischen Religionsgemeinschaft Deutschlands, die mittlerweile nicht nur türkischstämmigen Muslimen, sondern Muslimen aus allen Ländern der muslimischen Welt eine religiöse Heimat ist und qualitativ hochwertige Dienstleistungen anbietet. Weiterhin sagte Herr Dr. Kuzey: „Eine Gesellschaft, meine Damen und Herren, ist immer im Fluss, immer den Veränderungen von Zeitgeist, Rahmenbedingungen und Erwartungen unterworfen. Dass wir seit nunmehr 5 Jahren ein eigenes Ausbildungsprogramm für Islamische Religionsbeauftragte haben, ist ebenfalls Ausdruck dieser Veränderungen. Früh schon, vor den 2000er, hat DITIB den Bedarf an islamischem Religionsunterricht an deutschen Schulen erkannt und thematisiert. Auch der Bedarf an islamischen Theologen, die aus Deutschland stammen, hiesige Sprache und Kultur kennen, war zu dem Zeitpunkt bereits augenfällig, sodass die DITIB nicht nur die Stiftungs-Professur in Frankfurt, sondern auch das Stipendiaten-Programm zur Ausbildung von Theologen in Kooperation mit Universitäten in der Türkei unterstützte bzw. ermöglichte, weil es schlichtweg zu dem Zeitpunkt weder die Empfehlung des Wissenschaftsrates gab noch islamische Lehrstühle an deutschen Universitäten. Sie sehen, wir waren im Denken und Handeln viel weiter und visionärerer, als es in den Debatten um DITIB anklingt. […] Dieses Ausbildungsprogramm für islamische Religionsbeauftragte, das oft verkürzt als Imam-Ausbildung bezeichnet wird, ist ein Meilenstein. Denn dieses Programm ist nicht nur Ausdruck und das Fundament unserer Beheimatung in Deutschland, es ist ein erster Schritt, der durch weitere Schritte konsequent ausgeweitet werden wird, zum Beispiel in der Seelsorge und Wohlfahrt. […] Wir wissen, dass diese Schritte nicht reichen. Daher haben wir ein neues Projekt entwickelt, wodurch wir in der Lage sein wollen, die Zahl unserer Absolventen, wie wir sie heute hier erleben, in den kommenden Jahren um ein Vielfaches zu steigern. Denn der Bedarf an in Deutschland sozialisierten Imamen in unseren Moscheen ist groß und wir brauchen viel mehr Kandidaten, die wir ausbilden können.“ 

Herr Dr. Kuzey betonte die Bedeutung der neuen Generation von Imamen, die in Deutschland sozialisiert sind und kündigte an, den Prozess des Wandels weiter zu beschleunigen und die Imam-Ausbildung auf ein neues Level zu heben. Hierzu habe man ein ambitioniertes Konzept entwickelt, welches der DITIB große Mühen abverlangen werde. Besonders die Unterstützung der Diyanet wie auch des Bundesinnenministeriums sei hierbei für den Erfolg wichtig. Herr Dr. Kuzey dankte hierfür der Diyanet und dem Bundesinnenministerium für die sehr konstruktiven Gespräche der letzten Monate und die zugesagte Unterstützung. 

Eyüp Kalyon, Imam und Generalsekretär der DITIB, gab in seinem Vortrag einen kurzen Überblick über die Inhalte und den Umfang der Ausbildungsphase und lobte die Teilnehmer, die ihre Zertifikate und somit die Befähigung erhielten, als eigenständige Religionsbeauftragte in DITIB Gemeinden tätig zu werden, für ihren Fleiß und ihre Ausdauer. Denn nach einem Bachelorstudium der Theologie als Mindestvoraussetzung sei die zweijährige Ausbildung, in der die Gemeindepädagogik und viele weitere Expertisen wie Rezitationskompetenzen und soziale Fähigkeiten vertieft werden, eine Herausforderung, die den Teilnehmern ein hohes Engagement und viel Können abverlange. Dies sei wichtig, damit die qualitativ hochwertigen Dienstleistungen auch mit den folgenden Generationen der Religionsbeauftragten, die in Deutschland sozialisiert sind und hier ausgebildet werden, beibehalten werden kann. Die Bilingualität dieser neuen Generationen wird das Ziel der DITIB, ihre Dienste allen Muslimen anzubieten, deutlich voranbringen. In absehbare Zeit könne so allen der nahezu 860 bundesweiten DITIB-Moscheegemeinden ein in Deutschland sozialisierter Religionsbeauftragter zur Verfügung gestellt werden. Das Programm endete mit der feierlichen Übergabe der Zertifikate.

DITIB-Bundesverband


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