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2023-12-03 | Pressemeldung

DBIT-Klausur in der Kölner Zentralmoschee – Dr. Kuzey: "Unsere Ortsgemeinden sind das Rückgrat der DITIB"

Köln, 03.12.2023: Zum Wochenende 02./03.12.2023 hat sich der DITIB-Bundesverband mit allen Vereinsvorständen der nord- und ostdeutschen DITIB Ortsgemeinden in der Zentralmoschee Köln getroffen. Erstmalig kam zu diesem Anlass der neue Vorstand im Rahmen einer Veranstaltung mit Vertretern aller DITIB-Ortsverbandsvorständen aus Berlin, Sachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen in der Zentralmoschee Köln zusammen. Die Klausur ist die erste von sechs Zusammenkünften dieser Art. Die nächsten Treffen finden im Verlauf des Dezember und Januar statt.

Die Klausur begann mit einer Koranrezitation von Dr. Adem Kemaneci, dem Imam der Kölner Zentralmoschee, und wurde mit einem Grußwort des stellvertretenden Vorsitzenden der DITIB, Erdinç Altuntaş, fortgesetzt. Altuntaş bezeichnete die Verbandsvorsitzenden und Vorstandsmitglieder der Ortsgemeinden als „Eckpfeiler” der DITIB: „Damit unsere Organisation stark ist, müssen auch die Kommunikation und die internen Konsultationen stark sein. Heute sind wir zusammengekommen, um uns besser kennenzulernen, die Tätigkeiten in den jeweiligen Abteilungen zu sehen und uns auszutauschen“, so der stellvertretende Vorsitzende. Altuntaş dankte den Vorständen, die ihre Dienste seit Jahren ehrenamtlich leisten. „Unser Ziel ist es, dass der Islam als offizielle Religion in Deutschland anerkannt wird“, sagte Altuntaş und fügte hinzu, dass man dieses Ziel nur erreichen könne, wenn man in den verschiedenen Verbandsstrukturen Hand in Hand zusammenarbeite. Altuntaş wies zudem darauf hin, dass DITIB eine überparteiliche und politisch neutrale Organisation sei, und warnte: „Solange wir unter dem Dach der DITIB sind, müssen wir unsere politische Identität im Hintergrund lassen“. Der stellvertretende Vorsitzende schloss seine Ausführungen wie folgt: „Wir mögen weit entfernt sein, was die Distanz angeht. Aber lasst uns nicht im Herzen distanziert sein.“

Hiernach wandte sich DITIB-Vorsitzender Dr. Muharrem Kuzey, an das Publikum. In seiner Rede sagte Dr. Kuzey: „Als bundesweiter Verband mit knapp 1.000 Vereinen und 25.000 ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern sind wir ein gutes Stück vorangekommen. Wir konnten trotz der pandemiebedingt herausfordernden Jahre unsere Strukturen den aktuellen Erfordernissen anpassen und sind damit zukunftsfähig aufgestellt. Nächstes Jahr begehen wir als Verband unser 40jähriges Jubiläum und werden mit der heutigen Zusammenkunft Rückblicke bewerten und aus unseren bisherigen Arbeiten heraus Visionen und Mission des Verbandes zukunftsfähig formuliert. 

Dr. Kuzey hob in seiner Rede zudem die Bedeutung der lokalen Gemeinden hervor: „Unsere Verbände sind das Rückgrat unserer Organisation, sie sind für uns unverzichtbar.“ Des Weiteren sagte der DITIB-Vorsitzende: „Als Dachverband, der seit nunmehr fast vier Jahrzehnten hier verortet ist, und inzwischen die notwendigen Strukturen mit den Landesverbänden vorweist, stellt sich die Frage nach dem Status als Körperschaft des öffentlichen Rechts (KdöR). Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, haben die notwendigen Strukturen und die DITIB-Landesverbände koordinieren bundeweit 858 lokale Moscheegemeinden. Es ist Zeit, dass sich diesbezüglich in den muslimischen Glaubensgemeinschaften endlich etwas tut. Diesbezüglich wollen wir weitere Schritte unternehmen.“

In der Präsentation von Sami Sipahi, dem Leiter der Abteilung für Beratung, Revision und institutionelle Entwicklung der DITIB, wurden die Ortsverbandsvertreter über die Organisationsstruktur der DITIB sowie den weiteren Inhalt der zweitägigen DBIT-Klausur informiert. Sipahi begrüßte die Ortsverbandsvorstände mit den Worten: „Herzlich willkommen in Ihrem Zuhause.“

Im Rahmen der Veranstaltung debattierten die Vorsitzenden der anwesenden DITIB-Ortsverbände den Stand und die Angebote in den Bundesländern, in denen die DITIB als Religionsgemeinschaft bereits Verträge als Partner bei den Themen der Res Mixta vorweisen kann, wie bspw. Islamischer Religionsunterricht an öffentlichen Schulen oder die Islamischen Theologie an Universitäten. Ebenso wurden die Entwicklungen in den Bundesländern erörtert, in denen die DITIB bei Übergangslösungen wie Beirats- oder Kommissionsmodellen ihre Beiträge leistet. Die Ortsgemeindevorstände tauschten sich über die Zusammenarbeit mit Kommunen, Institutionen und Organisationen in ihren Regionen aus und hatten hierbei die Möglichkeit, ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz zu teilen. Darüber hinaus wurden aktuelle Fragen und Probleme innerhalb der lokalen Arbeiten diskutiert, beispielsweise auch die höchst problematische Veranstaltung in der Moschee Chorweiler. Gemeinsam konnten Lösungen und Ansätze zur Vermeidung und Prävention erörtert werden. 

Die Ortsverbandsvorsitzenden, die die Gelegenheit hatten, die Abteilungen der DITIB persönlich zu besichtigen und vor Ort kennen zu lernen, zeigten sich sehr zufrieden mit der zweitägigen Klausurtagung. Mit einer gemeinsamen Bewertung der Veranstaltung endete das arbeitsintensive Wochenende mit einem gemeinsamen „Familienfoto“ der knapp 100 Teilnehmer.

 

DITIB-Bundesverband


Eindrücke:


​© Foto: Tuğba Çakır