21.02.2007, Berlin
Bei Ihrem Besuch in Berlin kam die US-Außenministerin Condoleezza Rice mit den
Vertretern von islamischen und türkischen Vereinen zusammen, um mit ihnen gemeinsam die gegenwärtige Situation im Nahen
Osten, Iran, Afghanistan und der Türkei zu bewerten, aber auch Fragen zur amerikanischen Außenpolitik zu beantworten.
Der Generalsekretär der DITIB Mehmet Yıldırım hat an diesem Gespräch teilgenommen. Er hat sowohl die
Probleme der in Deutschland lebenden Muslime zur Sprache gebracht als auch die Lage im Nahen Osten bewertet. Insbesondere hat
Herr Yıldırım hervorgehoben, dass DITIB sich stets um den aktiven Dialog zwischen den unterschiedlichen
Religionsgemeinschaften bemüht und deswegen nicht nur im engen Kontakt mit diesen steht, sondern ihnen auch gemeinsame
Veranstaltungen organisiert. Ziel sei es dabei immer gewesen gemeinsam nach Wegen für mehr Toleranz und gegenseitigem
Verständnis zu suchen. Herr Yıldırım betonte: Es ist sehr wichtig zu wissen, dass der Islam eine
friedensstiftende Religion ist. In diesem Sinne setzt sich DITIB für Frieden, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit nicht nur
in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt ein. Daher empfinden es die Muslime in Deutschland als eine große Belastung, wenn
ihre Religion in den Medien als eine Gewalt verherrlichende Religion propagiert wird.
Zudem hat der Generalsekretär
erwähnt, dass die Integration der Muslime gefördert werden muss: Leider gelingt es uns nicht, die Integration
vollkommen zu fördern; die Muslime können nicht die vollen Rechte der freien Religionsausübung und die volle
staatliche Förderung der Partizipation genießen. Eine Partizipation und Gleichstellung der Muslime kann nur dann
ermöglicht werden, wenn die in Deutschland lebenden Muslime als Religionsgemeinschaft, als Körperschaft des
öffentlichen Rechts anerkannt werden und wenn ihre Kultur als eine Bereicherung wahrgenommen wird. Herr Yıldırım
betonte, dass sich das festgefahrene Bild des Islam ändern müsse und dass dabei besonders die Stabilisierung in der
Weltpolitik von großer Bedeutung ist. Möglichst bald sollten die Probleme im Irak und in Palästina gelöst
werden.
Herr Yıldırım hat Frau Rice gefragt, wie sie die gegenwärtige Lage der in Deutschland
lebenden Muslime vor dem Hintergrund der Terrorakte auf der Welt bewerte und wie der Generalverdacht gegenüber diesen beseitigt
werden kann. Auch hat er auf die Lage der Türkei hingewiesen, die seit Jahrzehnten im Kampf gegen den Terror allein gelassen
wurde.
Das Gespräch mit den Vertretern der islamischen Organisationen und der US-Außenministerin Frau Rice hat
verdeutlicht, dass im Dialog und im gegenseitigen Verständnis Probleme angegangen und gemeinsam langfristige Lösungen
angestrebt werden können.