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2013-08-02 | Grußwort

Grußbotschaft des DITIB-Vorsitzenden Prof. Dr. Izzet ER zur Nacht der Bestimmung

In diesen Tagen neigt sich der Ramadan seinem Ende zu. Wir haben in ihm nicht nur wiedererlangt unser Bewusstsein für unsere Religiosität und unsere Dienerschaft, sondern konnten in ihm auch wieder stärken das Gesellschaftliche, das Soziale.  So standen wieder verstärkt im Vordergrund Freundschaft, Brüderlichkeit, Einfühlungsvermögen, Solidarität und die gegenseitige Hilfe.  Den Segen des Sahur haben wir wieder erlebt, die Freude, die uns dann abends das Teilen am Iftartisch bereitet hat, die überschwängliche Freude, wieder gemeinsamdas Terawih-Gebet  verrichten zu können. Durch unsere Sozial- und Pflichtabgaben, die Fitra und die Zekat, haben wir wieder das Gefühl der Läuterung erfahren. Erfahren auch Momente des Glücks, wenn wir sagen konnten „ich fasste“ und dieses Gefühl  des Glücks ist nicht nur tief in unsere Herzen eingedrungen, sondern hat  auch verbreitet in der Gesellschafteine Atmosphäre des Friedens und der Eintracht.  Diese gesegnete Atmosphäre des Ramadan, sie neigt sich nun langsam ihrem Ende zu und es naht damit wieder jene besondere Nacht, von der der Koran uns wissen lässt, dass sie Wohl bringender noch ist, als tausend Monate zusammen: die Nacht der Bestimmung (Kadir Gecesi, laylatu l-qadr). Am Samstag, den 3. August 2013, in der Nacht auf Sonntag, begehen wir wieder diese gesegnete Nacht, die im Koran folgend uns mitgeteilt wird: “Wahrlich, Wir sandten ihn (den Koran) herab in der Nacht der Bestimmung. Weißt du, was die Nacht der Bestimmung ist? Die Nacht der Bestimmung ist Wohl bringender noch als tausend Monate. Die Engel und der Geist kommen in ihr mit der Erlaubnis ihres Herrn für jede mögliche Angelegenheit immer wieder herab. Heil ist sie bis zum Anbruch des Tages.“[Sure Qadr, 97/1-5]

Die Nacht der Bestimmung ist uns jedes Mal wieder eine Gelegenheit inne zu halten und nachzudenken. Damit wieder zu uns zu finden, was wir vielleicht im Trott des irdischen Lebens, das uns hinter unersättlichen Begierden und Wünschen hinterherlaufen und dadurch vielleicht vernachlässigen lässt unser geistig-immaterielles Leben, nicht immer tun können. Inne zu halten und rückblickend uns zu fragen, ob wir wirklich alles richtig gemacht haben oder noch machen. Diese Gelegenheit wissen wir auch jedes Mal wieder zu schätzen und rufen Allah in dieser Nacht an, dass Er uns vergeben möge.

Denn die Nacht der Bestimmung ist eine gesegnete Nacht, in der die Tore des Himmels sich öffnen und Bittgebete wie Vergebensersuche angenommen werden. Den Wert dieser Nacht, von dem uns der Koran kündet, wissen wir nur dann richtig wertzuschätzen und von ihm zu profitieren, wenn wir uns in dieser Nacht dem Koran widmen und seine unvergleichliche Botschaft zu verstehen suchen. Wenn wir dann auch wandeln auf den Pfaden, die er uns hier weist und die diesjährige Nacht der Bestimmung für uns so wertvoll ist, als sei sie die Nacht der Bestimmung für alle Zeiten. Wenn zudem der Glaube, der iman, für uns eine Liebe, der Tod hingegen ein Wiedererwachen bedeutet. Und wenn wir uns schließlich im Leben am Propheten orientieren und das Geschöpf lieben um des Schöpfers willen.

Unser geliebter Prophet sagte dereinst: “Wer die Nacht der Bestimmung begeht im Glauben an ihre Vorzüge und den Lohn von Allah erhoffend, der wird seiner vorangegangenen Sünden freigesprochen.“ Zudem hat er, unser geliebter Prophet, uns für diese Nacht folgendes Bittgebet nahe gelegt: “O Allah, Du vergibst reichlich und liebst es, zu vergeben. So vergib auch mir.“ Wir glauben und tragen uns in der Hoffnung, dass  unser erhabener Herr uns vergibt, wenn wir gesündigt haben irrtümlich oder weil wir vergaßen und für diese Sünden aufrichtig um Vergebung bitten in der festen Absicht, diese nicht mehr zu begehen und dabei unser Bewusstsein für unsere Dienerschaft erneuern.

Mit diesen Gefühlen wünsche ich, Allen voran den Muslimen in Deutschland, der islamischen Welt eine gesegnete Nacht der Bestimmung. Möge unser erhabener Herr unser Fasten sowie all die anderen Gottesdienste annehmen und mögen schließlich die Bittgebete in dieser Nacht der islamischen Welt zu Einheit und Zusammenhalt, zur Stärkung unseres gesellschaftlichen Miteinanders verhelfen und der Menschheit Frieden und Eintracht bringen.


Prof. Dr. Izzet ER

Vorsitzender DITIB-Dachverband