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2012-09-16 | Meldung

Wir lassen uns nicht provozieren!

Köln, 16.09.2012 - Die Türkisch-Islamische Union verurteilt den widerwärtigen und inakzeptablen Versuch eines Provokateurs und seiner Helfer, durch ein im Internet verbreitetes primitives und dilettantisches Video, unseren ehrwürdigen Propheten Muhammed (Gott segne ihn und schenke ihm Heil) zu diffamieren. Nicht zum ersten Mal wurde nur zum Zweck der Herabsetzung unseres Propheten mit Mitteln, die nicht die Absicht haben, Kunst oder Meinungsäußerung zu sein, eine Provokation veröffentlicht. Das verurteilen wir aufs Schärfste!

Unser Prophet Muhammed (Gott segne ihn und schenke ihm Heil) ist uns das Vorbild in Milde, Augenmaß und Barmherzigkeit. Unser Prophet ist Vorbild unserer Lebensführung und keine Diffamierung oder kein Versuch der Herabsetzung wird daran etwas ändern.

Das Kalkül der Provokateure ist es, einen Teufelskreis in Gang zu setzen und wenigstens einige Muslime dazu zu bringen, das Maß des Protestes zu überschreiten, um maßlose Gewalt als ein Charakteristikum aller Muslime darzustellen. Dies wiederum soll die Muslime weiter unter Druck setzen, sich wieder und wieder zu erklären. Und immer soll im Kalkül der Provokateure das Bild gewalttätiger Muslime im Hinterkopf der Betrachter hängen bleiben. Damit werden dann weitere Verleumdungen gegen die Muslime gerechtfertigt.

Wir rufen alle Muslime dazu auf, sich nicht instrumentalisieren und zu Gewalt hinreißen zu lassen. Wir sollten die Zuversicht haben, dass wenn wir im Augenmaß unseres Propheten unser Beispiel suchen, damit auch die wirksamste Antwort auf diese Provokationen finden. Nur legitimer, gewaltfreier Protest kann unser Weg sein. Wir sollten davon überzeugt sein, dass auch der größte Teil der nichtmuslimischen Menschen in unserem Land Achtung vor den Gefühlen und dem Glauben anderer Menschen haben. Wir sind auch davon überzeugt, dass diese Menschen uns in unserem Protest zur Seite stehen.

Umso empörter und äußerst erschüttert sind wir darüber, dass in den letzten Tagen in verschiedenen Teilen der Welt Menschen bei Ausschreitungen in Folge dieses widerwärtigen Filmes verletzt und getötet wurden. Wie Menschen, vor allem wenn sie mit einer Sache nichts zu tun haben, ihrer Unversehrtheit, ja ihres Lebens beraubt werden können, ist für uns unbegreiflich, verabscheuungswürdig und verdient unsere Verachtung. Die Täter haben eine schwere Schuld auf sich geladen, für die es keine Rechtfertigung gibt.

Den Geschädigten und ihren Angehörigen gilt unser Beistand und Beileid und wir rufen alle Muslime dazu auf, wie immer sie können, diesen unschuldigen Menschen und ihren Angehörigen in ihrer Not zur Seite zu stehen.

Wir rufen aber darüber hinaus Politik und Gesellschaft auf: Lasst uns gemeinsam darum bemühen, die Freiheit von Kunst und Meinungsäußerung so zu schützen und zu fördern, dass gleichzeitig all jene entlarvt werden, deren Werke nichts mit Kunst oder Meinungsäußerung zu tun haben. Lasst uns alle kreative und rechtsstaatliche Mittel ausschöpfen, um derlei Taten an den Pranger zu stellen oder besser, ihre Verbreitung, wenn rechtsstaatlich möglich, zu verhindern.

Nach solchen Provokationen und Ausschreitungen werden Muslime oft Zielscheibe weiterer Diffamierungen und Provokationen. Die Gesellschaft rufen wir dazu auf, dem entgegen zu wirken. Muslime wiederum rufen wir dazu auf, wachsam zu sein und außerdem sich in den Moscheen, auf den Straßen und überall wo sie sind, nicht zu Taten hinreißen zu lassen, die nur noch weitere Provokateure zu weiteren Taten motivieren.

Wir sind für den Frieden in unserem Land und für den Frieden überall auf der Welt.

Vorstand
DITIB-Dachverband